Daß Gott uns Verlorene suchen und wieder annehmen wolle,
Herr Jesu Christ, du bist der Mann,
Der mit den Sündern handeln kann.
Dein Antlitz auf dieselben schaut,
Suchst sie mit Fleiß und rufst sie laut;
Wenn sie nur zu dir Zuflucht han,
So nimmst du sie mit Freuden an;
Von Schuld und Pein machst du sie los
Und giebst ihn Ruhm in deinem Schoß.
Du weißt gar wohl, du treuer Hirt,
Ich armes Schäflein war verirrt
Hier in der Sünden Wüstenei;
Ich bitt, durch dein Wort mir nachschrei,
Auf deine Schultern nimm mich bald,
Und trag mich aus der Sünden Wald,
Durch dein Verdienst bring mich zur Herd,
Daß mir der Himmel sei beschert.
Ich bin dein Grosch und war verlorn,
Weil ich in Sünden bin geborn;
Da war verwischt dein Ebenbild,
Daß all mein Thun vor Gott nichts gilt.
Ich bitt, laß mich nicht bleiben liegn,
Daß mich nicht mög der Satan kriegn;
Kehr aus das Haus, such mich mit Fleiß
Durchs Licht im Wort zu deinem Preis.
Ich bin auch der verlorne Sohn,
Weil ich viel übels hab gethan,
Dein Gut ich böslich hab verschwendt,
Dein Gaben übel angewendt:
Das reut mich sehr und ist mir leid;
Ich komm auf dein Barmherzigkeit,
Bis gnädig dem verlornen Kind,
Und stell mich unter dein Gesind.
Weil ich auch bin von Tugend bloß,
So nimm mich auf in deinen Schoß,
Und zeug mir an dein Ehrenkleid,
Dein Unschuld und Gerechtigkeit,
Gieb mir den Ring an meine Hand,
Ich mein dein Geist, das theure Pfand;
Neu Schuh zeug mir an meine Füß,
Daß ich selig zu wandeln wiß.
Und weil ich geistlich war gestorbn,
Durch Sünd an Leib und Seel verdorbn,
So wollst du mir dein Gnade gebn,
Daß ich nun führ ein neues Lebn.
Laß mich nicht ewiglich verderbn,
Mach mich in deinem Reich zum Erbn,
Daß sich mein freu das himmlisch Heer;
Ach daß ich schon bei ihnen wär!
Amen.