Liscovius, Samuel – Von dem Ostersiege.

Weise: Seit dass der Tugendpfad.

1. O Jesu, starker Held,
O Herzog meines Lebens,
Herr, du behältst das Feld,
Der Teufel trotzt vergebens.
Du tötest deinen Tod
Und würgst den Höllendrachen
Die Hölle leidet Not,
Du sperrest ihr den Rachen.

2. Du leidest als ein Lamm
Und siegest als ein Leue;
Der dir das Leben nahm,
Hat selber Angst und Reue.
Dem Teufel tut es weh,
Sein Reich ist ganz zerstöret,
Die tiefe Höllensee
Ist jämmerlich verheeret.

3. Ach Tod, du liegest gar,
Dein Gift ist ganz versogen;
Mein Jesus hat fürwahr
Dir alle Kraft entzogen.
Dein Stachel sticht nicht mehr,
Dein Gift kann mich nicht töten,
Du stirbest selber eher,
Ich bin aus meinen Nöten.

4. O Jesu, deine Schmach,
Dein Spott, dein Hohn und Bande,
Dein sämtlich Ungemach
Ist deiner Feinde Schande
Der Tod wird ausgelacht,
Der Teufel ist gebunden,
Bis Der Höllen große Macht
Ist herrlich überwunden.

5. Du stirbest jämmerlich,
Du wirst ins Grab getragen,
Die Hölle fürchtet sich,
Der Tod und Teufel zagen.
Dein Kreuz erwürget sie,
Sie sind als wie vergraben,
Dass sie nun allzufrüh
Den Sieg verloren haben.

6. Ach Jesu, liebster Schatz,
So wohl hast du gesieget,
Dein ist der Ehrenplatz,
Der Tod und Teufel lieget.
Du fährst zur Höllen hin
Und kommst aus deinem Grabe,
Dein Tod ist mein Gewinn,
Dass ich das Leben habe.

7. Nun mag ergrimmet sein
Der Teufel und die Höllen,
Der Tod mit seiner Pein
Und allen Mordgesellen:
Die Feinde samt der Not
Sind in den Sieg verschlungen;
Ich bin durch Christi Tod
Zum Leben durchgedrungen.

8. Gott, ich lobsinge dir
Für deinen Sieg und Beute,
Und dass mein Jesus mir
Schafft Friede nach dem Streite.
Hilf, dass durch diesen Sieg
Ich glücklich möge siegen,
Und dort auf diesen Krieg
Die Lebenskrone kriegen.

Liscovius, Samuel – Osterlied.

Weise: Christ lag in Todesbanden.

1 Nun ist das Heil, die Kraft und Macht
Des Herren Jesu worden!
Der arge Feind, der stets getracht’t,
Die Seele zu ermorden,
Und der ist selbst geschlagen und verjagt,
Sein Reich ist ganz zerstöret
Und verheeret.

2. Es musste zwar des Höchsten Sohn
Dem Satan unterliegen;
Nun muss der Feind mit Spott und Hohn
Sich unter Jesum schmiegen.
Des Herren Jesu Blut und Tod
Bringt Tod und Teufel selbst in Not,
Die Feinde sind bezwungen
Und verschlungen.

3. War Jesus durch den Tod erwürgt,
So lebet er doch wieder;
Er hat die Sünder ausgebürgt,
Nun liegt der Tod darnieder.
Er stehet auf, verlässt sein Grab
Und stürzt des Teufels Heer hinab,
Dass auch der Höllen Rachen
Nichts kann machen.

4. Hiermit ist nun die Sündennot
In aller Welt gedämpfet,
Dazu der Teufel und der Tod
Durch Jesum überkämpfet.
Hingegen ist die Sicherheit
Das Leben und Gerechtigkeit
Den armen Sündern allen
zugefallen.

5. Lob, Ehr und Preis sei dir gesagt,
Du starker Überwinder,
Dass du den Teufel hast verjagt;
Und auch als deine Kinder
Erlöset von des Todes Macht,
Und auch durch deine Siegespracht
Den Frieden, Heil und Leben
Hast gegeben.

6. O Jesu, lass durch deinen Sieg
Den Teufel uns bezwingen,
Dass durch den letzten Todeskrieg
Wir hin zum Leben dringen,
Und endlich fröhlich auferstehn,
Zu dir in Himmel einzugehn,
Mit deinen süßen Freudentum
Uns zu weiden.

Freylinghausen, Johann Anastasius – So ist denn nun der Tempel aufgebauet

Weise: So ist denn nun die Hütte aufgebauet.

1. So ist denn nun der Tempel aufgebauet,
Der Tempel, den der Feinde Grimm und Macht
Vor dreien Tagen hat dahin gebracht,
Dass man ihn ganz verwüstet hat geschauet.
Nun kann er nimmer wieder untergehn,
Man wird ihn nie aufs neue brechen sehn.

2. Die Menschheit ist der Tempel, den ich meine,
Die sich der Sohn in Gnaden auserkorn,
Der Sohn, der aus Gott selbsten ist geborn,
Dass er mit ihr persönlich sich vereine
Und in ihr wiederum, was Fleisch und Blut
Verdorben hat, beim Vater machte gut.

3. Wir Menschen sollten sein der Gottheit Tempel,
Sein Sitz, sein Thron, sein Wohnhaus und sein Zelt;
O Würde, die der ganzen Welt darstellt
Der Liebe Gottes Beispiel und Exempel!
Doch leider dieser Tempel ward entehrt,
Ja, in ein Haus des argen Feinds verkehrt.

4. Greueltat, o Frevel nicht zu leiden,
Der unsers Gottes Palast hat entweiht!
Das bringet uns so große Qual und Leid,
Nun konnt uns Gott von seinem Tempel scheiden..
Wer mir, spricht er, mein Heiligtum verdirbt,
Ein solcher ihm damit den Tod erwirbt.

5. Doch diesen Bann und Fluch von uns zu nehmen,
So kommt der Sohn und baut aus unserm Blut
Ihm selbst ein Haus, das heilig rein und gut,
Ein Haus, des er sich nicht vor Gott durft schämen.
Dies gibt er preis, als obs nicht würdig sei,
Dass es besteh von Fluch und Plagen frei.

6. Man sahe ihn freiwillig sich hingeben
Der Feinde Wut, die auf ihn stürmten los;
O wie so elend, blutig, nackt und bloß
Musst er am Holze endigen sein Leben!
Hie brach sein Bau, des Tempels Grund zerriss,
Als dieser große Fürst den Geist ausließ.

7. Seht aber, seht aufs herrlichste ergänzet,
Was durch den Tod zuvor zerstücket war!
Seht, wie sein Leib durchläuchtig, hell und klar
Im Licht der Unverweslichkeit jetzt glänzet!
Vor diesem andern Bau der erste weicht,
Weil er an Pracht und Schmuck ihm gar nicht gleicht.

8. Dies ists, was man ihn selbst zuvor hört sagen
Und mit ihm aller treuen Zeugen Schar,
Dass er durch seine Kraft, die wunderbar,
Den Tempel, den man würd zu Grabe tragen,
Aufs neu aufrichten wollt nach kurzer Frist,
Wie man im Buch des liebsten Jüngers liest.

9. Dies sehen wir vollkömmlich nun erfüllet
Und merken dran des Sohnes Herrlichkeit,
Die vor mit schwachem Fleisch war überkleidt,
Nun ist durch ihn des Vaters Zorn gestillet;
Die Schuld ist weg, die Straf ist abgetan,
Die längst erwünschte Freiheit bricht nun an.

10. Nun können wir, o Freud, aufs neue werden,
Zu unserm Heil und unsers Goels1Heilands, Erlösers Ruhm,
Des Allerhöchsten Sitz und Heiligtum,
Ein schöner Tempel Gottes hier auf Erden.
Gott will in uns, wir sollen in ihm sein,
Wir gehn in ihn als unsern Tempel ein.

11. Der Herr steht auf, er kann nun nicht mehr sterben,
Auch soll, wer an ihn glaubet, sterben nicht;
Obgleich das ird‘sche Haus in Stücken bricht,
Gereichts dem Glauben doch nicht zum Verderben.
Der sich durch sich erweckt, hat uns zugleich
Schon mit sich selbst erweckt zu jenem Reich.

12. Halleluja, dass Christus wieder lebet
Und dass der Herr in seinem Tempel ist,
Den man noch nicht drei Tage hat vermisst,
Und dass sein Reich nun über alles schwebet!
Ihr Völker, die ihr seid sein Eigentum,
Bringt ihm dafür Lob, Ehre, Preis und Ruhm.

Freylinghausen, Johann Anastasius – Triumphgesang.

Weise: Triumph, Triumph, des Herrn Gesalbter sieget.

1. Triumph, Triumph, der Herr ist auferstanden,
Er ist nicht hie, er ist nicht hie!
Der weiland lag in Todes Strick und Banden,
Der ist erstanden heute früh.

2. Er ist erstanden, hörts, ihr bösen Geister,
Der Sieg ist unsers Königs Sohn;
Er ist nun worden euer aller Meister,
Ihr müsst herab, herab vom Thron.

3. Wo ist dein Stachel, Tod? wo ist, o Hölle,
Dein Sieg? das Lamm hat in den Sieg
Euch ganz verschlungen, unsre Segensquelle
Hat euch erlegt in diesem Krieg.

4. Er ist erstanden, merks, du tolle Rotte,
Die Christum hat ins Grab gebracht;
Du wirst mit deiner List und Macht zu Spotte
Samt allen, die das Grab bewacht.

5. Was helfen deine Hüter, deine Riegel,
Du Otternzucht und Schlangenbrut?
Der Löw‘ von Judas Stamm zerbricht die Siegel
Und machet alles wieder gut.

6. Du magst nun wohl erschrecken und erbeben,
Weil der, den du erstochen hast,
Hat aus der Gruft herwiederbracht das Leben
Zu deiner Pein und schweren Last.

7. Willt du noch seinem Zorn und Grimm entfliehen,
So ist es Zeit, zu stehen auf,
So musst du dich dem Sündengrab entziehen
Und zu ihm richten deinen Lauf.

8. Er ist erstanden, merkts, ihr blöden Herzen,
Die ihr voll Angst und Schmerzen seid.
Ihr seid versöhnt durch seine Pein und Schmerzen,
Die Sünde kann euch tun kein Leid.

9. Lasst euren Geist wie Jakobs Geist erwecken:
Joseph lebt noch, er ist nicht tot!
Müsst ihr gleich seinen Tod in etwas schmecken,
So lebt ihr doch mit ihm in Gott.

10. Was mit ihm stirbt, muss wieder mit ihm leben,
Es kann nicht die Verwesung sehn.
Der Weinstock gibet Kraft und Saft den Reben,
Dass sie in vollen Früchten stehn.

11. Ihr dürft nun weder Tod noch Grab mehr scheuen,
Legt euch nur ohne Furcht hinein;
Christus wird euch durch seine Kraft verneuen,
Euch kann betreffen keine Pein.

12. Triumph, Triumph, der Herr ist auferstanden,
Er ist nicht hie, er ist nicht da!
Er liegt nicht mehr in Todes Strick und Banden,
Triumph, Triumph, Victoria!

Benjamin Schmolck – Oster- und Auffahrtslied.

Mel. Herzlich tut mich verlangen,

1. Ich geh zu deinem Grabe,
Du großer Osterfürst,
Weil ich die Hoffnung habe,
Dass du mir zeigen wirst,
Wie man kann fröhlich sterben
Und fröhlich auferstehn,
Auch mit des Himmels Erben
Ins Land des Lebens gehn.

2. Du liegest in der Erde
Und hast sie eingeweiht,
Wenn ich begraben werde,
Dass sich mein Herz nicht scheut,
Auch in den Staub zu legen,
Was Asch und Staub vermehrt,
Weil dir doch allerwegen
Die Erde zugehört.

3. Du schläfest in dem Grabe,
Dass ich auch meine Ruh
An diesem Orte habe;
Du drückt die Augen zu.
So soll mir gar nicht grauen,
Wenn mein Gesicht vergeht,
Ich werde den wohl schauen,
Der mir zur Seiten steht.

4. Dein Grab war wohl versiegelt,
Doch brichst du es entzwei:
Wenn mich der Tod verriegelt,
So bin ich dennoch frei.
Du wirst den Stein schon rücken,
Der auch mein Grab bedeckt;
Dann werd ich den erblicken,
Der mich vom Tode weckt.

5. Du führest in die Höhe
Und zeigest mir die Bahn,
Wohin ich endlich gehe,
Da ich dich finden kann,
Dort ist es sicher wohnen,
Wo lauter Glanz um dich;
Da warten lauter Kronen
In deiner Hand auf mich.

6. O meines Lebens Leben,
O meines Todes Tod,
Ich will mich dir ergeben
In meiner letzten Not.
Ich will mein Bette machen
In deine liebe Gruft;
Da werd ich schon erwachen,
Wenn deine Stimme ruft.

7. Du wirst den Ölberg zeigen,
wo man gen Himmel fährt,
Da will ich fröhlich steigen,
Bis dass ich eingekehrt
In Salems Friedenshäuser,
Da heißts: Victoria!
Da trägt man Siegesreifer:
Ach wär ich nur schon da!

Benjamin Schmolck – Osterpost und Trost. Am dritten heiligen Ostertage.

Mel. Gott des Himmels und der Erden.

1. Ach wie lieblich sind die Füße,
Welche durch die Türen gehn!
Ach wie klingt das Wort so süße,
Das die Jünger jetzt verstehn!
Ist der Gruß nicht freudenreich:
Friede, Friede sei mit euch?

2. Komm, du angenehmer Bote,
Weil mich auch nach Frieden dürst,
Du bist nun nicht mehr der tote,
Sondern der lebend’ge Fürst.
Aber ich bin tot vor dir,
Darum gib das Leben mir.

3. Grüße mich mit deinem Munde,
Der in deinem Worte spricht, –
Schleuß mich aus dem Friedensbunde
Deiner lieben Jünger nicht.
Trag, du reine Taube du,
Mir des Friedens Ölblatt zu.

4. Zwar ich sollte wohl erschrecken,
Weil ich nicht des Friedens wert,
Und viel Sünden in mir stecken,
Die mich von dir abgekehrt.
Ach mein Glaub ist gar zu klein,
Wie kann Friede in mir sein?

5. Doch du zeigest mir die Siegel
Deiner roten Wunden her;
Und ich seh in diesem Spiegel
Keinen Zorn und Feindschaft mehr.
Händ und Füße stellen mir
Lauter Siegeszeichen für.

6. War noch Zweifel dort zu merken,
Speisen deine Jünger dich;
Willst du meinen Glauben stärken,
Ach so speise lieber mich.
Es gibt mir dein Gnadentisch
Mehr, als Honigseim und Fisch.

7. Lehr mich Mosen, die Propheten
Und die Psalmen recht verstehn;
Also musste man dich töten,
Und du musstest auferstehn.
Alles, was sie vorgebildt,
Das ist auch an dir erfüllt.

8. Lass mich deinem Worte trauen,
Weil es so wahrhaftig ist,
Und mich Felsen darauf bauen,
Wenn du dich auf was beziehst;
Denn dein Name muss allein
Mein gewisses Amen sein.

9. Wenn die Predigt von der Buße
Auch in meinen Ohren tönt,
Ach so wirf mich dir zu Fuße,
Bis ich mit dir ausgesöhnt.
Alsdann schenkt mir deine Huld
Die Vergebung meiner Schuld.

10. Ging die Predigt deiner Jünger
Von Jerusalem erst an,
Ach so sind wir nicht geringer,
Weil man bei uns hören kann,
Wie dein Gruß so gnadenreich:
Friede, Friede sei mit euch!

Benjamin Schmolck – Österlicher Triumphbogen.

Mel. Christus, der ist mein Leben.

1. Willkommen, Held im Streite,
Aus deines Grabes Kluft,
Wir triumphieren heute
Um deine leere Gruft.

2. Hier liegen die Philister,
Die Simson hat erlegt,
Und deines Reichs Verwüster
Sind gänzlich ausgefegt.

3. Hier schwimmt in seinem Blute
Der Riese Goliath,
Und uns ist wohl zu Mute,
Weil er verspielet hat.

4. Hier ist der alten Schlange
Der harte Kopf zerknirscht,
Und uns ist nicht mehr bange
Bei dir, o Siegesfürst.

5. Dein Feind wird Schau getragen
Und heißt nunmehr ein Spott.
Wir aber können sagen:
Mit uns ist unser Gott!

6. In der Gerechten Hütten
Schallt schon das Siegeslied,
Du trittst selbst in die Mitten
Und bringst den Osterfried.

7. Ach teile doch die Beute
Bei deinen Gliedern aus;
Wir alle kommen heute
Deswegen in dein Haus.

8. Schwing deine Siegesfahne
Auch über unser Herz,
Und zeig uns einst die Bahne
Vom Grabe himmelwärts.

9. Lass unser aller Sünden
Ins Grab verscharret fein,
Und einen Schatz hier finden,
Der ewig kann erfreun.

10. Wir sind mit dir gestorben,
So leben wir mit dir.
Was uns dein Tod erworben,
Das stell uns täglich für,

11. Wir wollen hier ganz fröhlich
Mit dir zu Grabe gehn,
Wenn wir nur dorten selig
Mit dir auch auferstehn.

12. Der Tod kann uns nicht schaden,
Sein Pfeil ist nunmehr stumpf;
Wir stehn bei Gott in Gnaden
Und rufen schon Triumph.

Johann Franck – Dieses ist der Tag der Wonne.

In seiner eignen Weise.

Dieses ist der Tag der Wonne,
Dieses ist das Freudenfest,
Dran der Herr, die Lebenssonne,
Seine Strahlen schießen lässt.
Christus ist durchs Grab gedrungen
und hat nun den Tod verschlungen.

2. Tod, wo ist dein Stachel blieben?
Hölle, wo ist nun dein Sieg?
Deine Macht ist aufgerieben,
Nunmehr endet sich der Krieg.
Gott hat uns den Sieg gegeben,
Trotz, der uns will widerstreben!

3. Wohl, o wohl, ja wohl der Stunden,
Drei und drei und noch dreimal!
Denn das Lamm hat überwunden,
Weg, nur weg mit aller Qual!
Nunmehr wohnen, ohne Scheuen,
Schafe bei den grimmen Leuen.

4. Pharao samt Ross und Wagen
Liegt ins tiefe Meer gestürzt.
Die Philister sind geschlagen,
Ihre Bosheit ist verkürzt.
Unser Simson hat mit Prangen
Seine Siegsfahn‘ aufgehangen.

5. Goliath ist ganz erleget,
Unser David ist der Held,
Der ihn heut zu Boden schläget;
Gar kein Feind darf mehr ins Feld.
Jesus, der da ist erstanden,
Macht all‘ ihre Macht zu Schanden.

6. Geh und lass das Grab verriegeln,
O du blinde Jüdenschar,
Geh und lass den Stein versiegeln,
Stelle Hut und Wache dar.
Jesus, wenn er auf will stehen,
Kann durch Stein und Siegel geben.

7. Blecke, Tod, nur seine Zähne,
Brülle, Satan, noch so sehr,
Winsle, Höllenschlund, und stöhne,
Du hast keine Macht nicht mehr.
Wer mit Christo wird begraben,
Dem kannst du nichts angehaben.

8. Großes Fest, sei hochgeehret,
Sei geehrt, gewünschtes Licht,
Dran die Hölle ward zerstöret
Und der Tod ward hingericht’t.
Wir sind nun des Lebens Erben,
Weil der Tod hat müssen sterben.

Bartholomäus Ringwaldt – Ein Gebet nach dem Evangelio am Osterdienstage.

Im Ton: Es ist das Heil uns kommen her.

1. Du letzter Adam, Jesus Christ,
Wahr Gott und Mensch alleine,
Der du unsre Versühnung bist
Mit deinem Opfer reine
Und hast bezahlt die Schuld der Welt,
Zwar nicht mit Silber oder Geld,
Sondern mit deinem Blute.

2. Vors Teufels Gspenst und falscher Lehr,
Vor Schand und Leibesfahre,
Vor allem, was da deine Ehr
Verkleinert, uns bewahre,
Und hilf, dass wir mit sanftem Mut
Auf dein Verdienst und heilig Blut
Abscheiden, wenn wir sterben. Amen.

Blaul, Georg Friedrich – Osterlied

Mel. Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr.

Mein Gott und Herr, welch großer Noth
Hast du mich heut entnommen!
Heut, da dein Sohn auf dein Gebot –
Aus Tod und Grab gekommen.
Nun, da mein Heiland Jesus Christ
Den Tod bezwungen, o nun ist
Auch mein Tod überwunden.

Ich saß in dunkler Todesnacht,
In tiefen Finsternissen,
Nun bin ich an das Licht gebracht,
Ich bin dem Tod entrissen;
Mit Jesu Auferstehung bricht
Mir an des ew’gen Lebens Licht,
Nun bin ich wohl geborgen.

Auf den ich hier gebaut mein Heil,
Der ist ja auferstanden,
Ich hab‘ an ihm im Glauben Theil,
D’rum werd‘ ich nicht zu Schanden.
Er ist und bleibt mein Trost und Hort,
Ich hab‘ sein fest prophetisch Wort,
Das soll mir Niemand rauben.

Nun komm, du meines Leibes Tod!
Du sollst mich nicht erschrecken:
Mein Jesus wird in Todesnoth
Mit seinem Schild mich decken.
Tragt diesen Leib hinaus zur Ruh‘,
Die Seele eilt dem Himmel zu
Zu dem, der sie erlöset.