Weise: Die Sonn‘ hat sich mit ihrem Strahl.
Bereite dich, mein Herz, aus allen Kräften,
Entzeuch den Sinn von irdischen Geschäften,
Nimm alsobald dein Saitenspiel zur Hand
Und sing‘ ein Lieb in Geistesglut entbrannt,
2. Schwing‘ jetzt empor hie Flügel deiner Sinnen
Und preise Gott, der von des Himmels Zinnen
Hat Dein Gebet und Seufzer angehört,
Sprich: Herren Herr, dein Nam‘ ist hoch geehrt.
3. Du hörest stets des armen Volkes Flehen
Und pflegest sein Geschrei nicht zu verschmähen;
Wir haben kaum dir, großer Gnadenthron,
Die Not geklagt, da hilfest du uns schon.
4. Du siehest an das lechzende Gefilde
Und wässerst es gar gnädiglich und milde,
Du gibst Befehl, dass sich der Wolken Flut
Ergießen muss, als wie sie jetzt auch tut.
5. Ein Tropfenstrom, getrieben von dem Winde
Aus Westen her, netzt unsre dürren Gründe,
Und unser Feld, das vor so schmächtig schien,
Das stehet jetzt ganz fruchtbar, frisch und grün.
6. Wo ist doch wohl ein Gott dir zu vergleichen?
Wer hat wohl je verübet solche Zeichen
Wie du, o Gott? dir muss der Sonnenschein,
Wind, Regen, Blitz stets zu Geboten sein.
7. Nun, großer Herr, wir danken deinem Namen,
Wir danken ihm, dass er Gras, Frucht und Samen
Zu rechter Zeit durch Regentau erquickt,
Und wieder drauf ein warmes Wetter schickt.
8. Auch bitten wir, lass deinen Gnadensegen
Sich ferner noch um unsre Felder legen,
Dass wir mit Dank, in Ruh und ungekränkt,
Genießen das, was deine Hand uns schenkt.