- Gegrüßet seist du, Gott, mein Heil,
Mein ein’ge Lieb und schönstes Teil;
Gegrüßet seist du, werte Brust,
Du Gottessohn, du Menschenlust,
Du Träger aller Bürd und Last,
Du aller Müden Ruh und Rast. - Mein Jesu, neige dich zu mir
Mit deiner Brust, damit von dir
Mein Herz in deiner Lieb entbrenn
Und von der ganzen Welt sich trenn.
Halt Herz und Brust in Andacht reich
Und mich ganz deinen Willen gleich. - Mach, Herr, durch deines Herzens Quell
Mein Herz vom Unflat rein und hell;
Der du bist Gottes Glanz und Bild
Und aller Armen Trost und Schild,
Teil aus dem Schatze deiner Gnad
Auch mir mit Gnade, Rat und Tat. - O süße Brust, tu mir die Gunst
Und fülle mich mit deiner Brunst!
Du bist der Weisheit tiefer Grund,
Dich lobt und singt der Engel Mund,
Aus dir entspringt die edle Frucht,
Die dein Johannes bei dir sucht. - In dir wohnt alle Gottesfüll,
Hast alles, was ich wünsch und will,
Du bist das rechte Gotteshaus,
Drum, wann zur Welt ich muß hinaus,
So schleuß mich treulich in dir ein
Und laß mich ewig bei dir sein.
Schlagwort: Jesus
Gerhardt, Paul – Siehe, mein getreuer Knecht
- Siehe, mein getreuer Knecht,
Der wird weislich handeln,
Ohne Tadel, schlecht und recht
Auf der Erden wandeln;
Sein getreuer, frommer Sinn
Wird in Einfalt gehen,
Und nach dennoch wird man ihn
An das Kreuz erhöhen. - Hoch am Kreuz wird mein Sohn
Große Marter leiden,
Und viel werden ihn mit Hohn
Als ein Scheusal meiden.
Aber also wird sein Blut
Auf die Heiden springen
Und das ewge wahre Gut
In ihr Herze bringen. - Kön‘ge werden ihren Mund
Gegen ihn verhalten
Und aus innerm Herzensgrund
Ihre Hände falten.
Das verblend´te taube Heer
Wird ihn sehn und hören
Und mit Lust zu seiner Ehr
Ihren Glauben mehren. - Aber da, wo Gottes Licht
Reichlich wird gespüret,
Hält man sich mit nichten nicht
Wie es sich gebühret:
Denn wer glaubt im Judenland
Unser Predigt Worten!
Wem wird Gottes Arm bekannt
In Israels Orten? - Niemand will fast seinen Preis
Ihm hie lassen werden,
Denn er schießt auf wie ein Reis
Aus der dürren Erden,
Krank, verdorret, ungestalt,
Voller Blut und Schmerzen,
Daher scheut ihn jung und alt
Mit gewandten Herzen. - Ei, was hat er denn getan?
Was sind seine Schulden,
Daß er da für jedermann
Solche Schmach muß dulden?
Hat er etwa Gott betrübt
An gesunden Tagen,
Daß er ihm anitzo gibt
Seinen Lohn mit Plagen? - Nein, fürwahr! Wahrhaftig nein!
Er ist ohne Sünden.
Sondern was der Mensch an Pein
Billig sollt empfanden,
Was an Krankheit, Angst und Weh
Uns von Recht gebühret,
Das ist´s, was ihn in die Höh
An das Kreuz geführet. - Daß ihn Gott so heftig schlägt,
Tut er unsertwillen,
Daß er solche Bürden trägt,
Damit will er stillen
Gottes Zorn und großen Grimm,
Daß wir Frieden haben
Durch sein Leiden und in ihm
Leib und Seele laben. - Wir sinds, die wir in der Irr
Als die Schafe gingen
Und noch stets zur Höllentür
Als die Tollen dringen.
Aber Gott, der fromm und treu,
Nimmt, was wir verdienen
Und legts seinem Sohne bei,
Der muß uns versühnen. - Nun, er tut es herzlich gern,
Ach, des frommen Herzen!
Er nimmt an den Zorn des Herrn
Mit viel tausend Schmerzen
Und ist allzeit voll Geduld,
Laßt kein Wörtlein hören
Wider die, so ohne Schuld
Ihn so hoch beschweren. - Wie ein Lämmlein sich dahin
Läßt zur Schlachtbank selten
Und hat in dem frommen Sinn
Gar kein Widerstreiten,
Läßt sich handeln, wie man will,
Fangen, binden, zähmen
Und dazu in großer Still
Auch sein Leben nehmen. - Also läßt auch Gottes Lamm
Ohne Widersprechen
Ihm sein Herz am Kreuzesstamm
Unsertwegen brechen.
Er sinkt in Tod hinab,
Den er selbst doch bindet,
Weil er sterbend Tod und Grab
Mächtig überwindet. - Er wird aus der Angst und Qual
Endlich ausgerissen,
Tritt den Feinden allzumal
Ihren Kopf mit Füßen.
Wer will seines Lebens Läng
Immer mehr ausrechnen?
Seiner Tag und Jahre Meng
Ist nicht auszusprechen. - Doch ist er wahrhaftig hier
für sein Volk gestorben
Und hat völlig mir und dir
Heil und Gnad erworben,
Kommt auch in das Grab hinein
Herrlich eingehüllet,
Wie die, so mit Reichtum sein
In der Welt erfüllet. - Er wird als ein böser Mann
Für die Welt geplaget,
Da er doch nach nie getan,
Auch noch nie gelogen,
Was da bös und unrecht wär;
Er hat nie betrogen.
Nie verletzt Gottes Ehr,
Seinem heilgen Namen. - Ach, er ist für fremde Sünd
In den Tod gegeben,
Auf daß du, o Menschenkind,
Durch ihn möchtest leben,
Daß er mehrte sein Geschlecht,
Den gerechten Samen,
Der Gott dient und Opfer brächt
Seinem heiligen Namen. - Denn das ist sein höchste Freud
Und des Vaters Wille,
Daß den Erdkreis weit und breit
Sein Erkenntnis fülle,
Damit der gerechte Knecht,
Der vollkommne Sühner,
Gläubig mach und recht gerecht
Alle Sündendiener. - Große Menge wird ihm Gott
Zur Verehrung schenken,
Darum daß er sich mit Spott
Für uns lassen kränken,
Da er denen gleich gesetzt,
Die sehr übertreten,
auch die, so ihn hoch verletzt,
Bei Gott selbst verbeten.
Gerhardt, Paul – O Jesu Christ
1. O Jesu Christ,
Dein Kripplein ist
Mein Paradies, da meine Seele weidet!
Hier ist der Ort,
Hier liegt das Wort
Mit unserm Fleisch persönlich angekleidet.
2. Dem Meer und Wind
Gehorsam sind,
Gibt sich zum Dienst und wird ein Knecht der Sünder.
Du, Gottes Sohn,
Wirst Erd’ und Ton,
Gering und schwach wie wir und unsre Kinder.
3. Du, höchstes Gut,
Hebst unser Blut
In deinen Thron hoch über alle Höhen.
Du, ewge Kraft,
Machst Brüderschaft
Mit uns, die wie ein Dampf und Rauch vergehen.
4. Was will uns nun
Zuwider tun
Der Seelenfeind mit allem Gift und Gallen?
Was wirft er mir
Und andern für,
Daß Adam ist, und wir mit ihm, gefallen?
5. Schweig arger Feind!
Da sitzt mein Freund,
Mein Fleisch und Blut, hoch in dem Himmel droben;
Was du gefällt,
Das hat der Held
Aus Jakobs Stamm zu großer Ehr erhoben.
6. Sein Licht und Heil
Macht alles heil;
Der Himmelsschatz bringt allen Schaden wieder.
Der Freudenquell
Immanuel
Schlägt Teufel, Höll’ und all ihr Reich danieder.
7. Drum, frommer Christ,
Wer du ach bist,
Sei gutes Muts und laß dich nicht betrüben!
Weil Gottes Kind
Dich ihm verbind’t
So kann’s nicht anders sein, Gott muß dich lieben.
8. Gedenke doch,
Wie herrlich hoch
Er über allen Jammer dich geführet!
Der Engel Heer
Ist selbst nicht mehr
Als eben du mit Seligkeit gezieret.
9. Du siehest ja
Vor Augen da
Dein Fleisch und Blut die Luft und Wolken lenken;
Was will doch sich –
Ich frage dich –
Erheben, dich in Angst und Furcht zu senken?
10. Dein blöder Sinn
Geht oft dahin,
Ruft Ach und Weh, läßt allen Trost verschwinden.
Komm her und richt
Dein Angesicht
Zum Kripplein Christi, da wirst du’s finden.
11. Wirst du geplagt?
Ei, unverzagt!
Dein Bruder wird dein Unglück nicht verschmähen;
Sein Herz ist weich
Und gnadenreich,
Kann unser Leid nicht ohne Tränen sehen.
12. Tritt zu ihm zu!
Such Hilf und Ruh!
Er wird’s so machen, daß du ihm wirst danken.
Er weiß und kennt
Was beißt und brennt,
Versteht wohl, wie zu Mute sei dem Kranken.
13. Denn eben drum
Hat er den Grimm
Des Kreuzes auch am Leibe wollen tragen,
Daß seine Pein
Ihm möge sein
Ein unverrückt Erinnrung unsrer Plagen.
14. Mit einem Wort:
Er ist die Pfort
Zu dieses und des andern Lebens Freuden;
Er macht behend
Ein seligs End
An alle dem, was fromme Herzen leiden.
15. Laß aller Welt
Ihr Gut und Geld
Und siehe nur, daß dieser Schatz dir bleibe!
Wer den hier fest
Hält und nicht läßt,
Den ehrt und krönt er dort an Seel’ und Leibe.
Gerhardt, Paul – Wie soll ich dich empfangen
Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn’ ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesus, Jesus, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.
Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,
so gut es kann und weiß.
Was hast du unterlassen
zu meinem Trost und Freud?
Als Leib und Seele saßen
in ihrem größten Leid,
als mir das Reich genommen,
da Fried und Freude lacht,
da bist du, mein Heil, kommen
und hast mich froh gemacht.
Ich lag in schweren Banden,
du kamst und machst mich los;
ich stand in Spott und Schanden,
du kommst und machst mich groß
und hebst mich hoch zu Ehren
und schenkst mir großes Gut,
daß sich nicht läßt verzehren,
wie irdisch Reichtum tut.
Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt,
als dein getreues Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.
Das schreib dir in dein Herze,
du hochbetrübtes Heer,
bei denen Gram und Schmerze
sich häufet mehr und mehr.
Seid unverzagt, ihr habet
die Hülfe vor der Tür;
der eure Herzen labet
und tröstet, steht allhier.
Ihr dürft euch nicht bemühen,
noch sorgen Tag und Nacht,
wie ihr ihn wollet ziehen
mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen,
ist voller Lieb und Lust,
all Angst und Not zu stillen,
die ihm an euch bewußt.
Auch dürft ihr nicht erschrecken
vor eurer Sündenschuld;
nein, Jesus will sie decken
mit seiner Lieb und Huld.
Er kommt, er kommt den Sündern
zum Trost und wahren Heil,
schafft, daß bei Gottes Kindern
verbleib ihr Erb und Teil.
Was fragt ihr nach dem Schreien
der Feind und ihrer Tück?
Der Herr wird sie zerstreuen
in einem Augenblick.
Er kommt, er kommt, ein König,
dem alle Macht und List
der Feinde viel zu wenig
zum Widerstande ist.
Er kommt zum Weltgerichte,
zum Fluch dem, der ihm flucht,
mit Gnad und süßem Lichte
dem, der ihn liebt und sucht.
Ach komm, ach komm, o Sonne,
und hol uns allzumal
zum ewgen Licht und Wonne
in deinen Freudensaal.
Michael Weise – O hilf, Christe, Gottes Sohn,
O hilf, Christe, Gottes Sohn,
Durch dein bitter‘ Leiden,
Daß wir dir stets unterthan,
All‘ Untugend meiden,
Deinenn Tod und sein‘ Ursach‘
Fruchtbarlich bedenken,
Dafür, wiewohl arm und schwach,
Dir Dankopfer schenken.
unbekannt – Christus der vns selig macht
Christus der vns selig macht
Kein bös hat begangen
Ward für vns zur Mitternacht
Als ein dieb gefangen
Gefürt vor Gotlose leuth/
Vnd felschlich verklaget/
Verlacht/ verhönt/ vnd verspewt/
Wie die Schrifft das saget.
IN der ersten tages stund/
ward Er vnbescheiden/
Als ein Mörder dar gestelt/
Pilato dem Heiden/
Der jhn vnschuldig befand/
Vnnd on sach des todes
Ihn derhalben von sich sandt
Zum König Herodes.
Vmb drei warde Gottes son
Mit geisseln geschmissen
Vnd sein haupt/ mit einer kron
Von dornen zerrissen
Gekleidet zu hohn vnd spott
Ward auch seer geschlagen
Vnd das Creutz zu seinem tod
Musst er selber tragen.
Vmb sechs ward er nackt vnd blos
an das creutz geschlagen
An dem er sein blut vergos
Bettet mit weetagen/
Die zuseher spotten sein
Auch die bei jm hiengen
Bis die Son auch jren schein
Entzog solchen dingen.
JEsus schrei zur Neunden stund
Klaget sich verlassen
Bald ward gall in seinem mund/
Mit essig gelassen
Da gab er auff seinen geist
Vnnd die Erd erbebet
Des Tempels vorhang zerreis
Mancher fels zerkleubet.
DA man hatt zur Vesper zeit
Die Schächer zerbrochen
Ward JESUS in seine seit
Mit eim speer gestochen
Daraus Blut vnd wasser ran
Die Schrifft zu erfüllen
Wie Johannes zeiget an
Nur vmb vnsert willen.
DA der tag sein ende nam
Der Abent war komen
Ward Jesus vons creutzes stam
Durch Joseph genommen
Herrlich nach Jüdischer art
In ein grab geleget
Alda mit hütern bewart
Wiei Mattheus zeuget.
Hilff Christe Gottes son
Durch dein bitter leiden
Das wir Dir steths vnderthon
All vntugent meiden
Deinen Tod/ vnd sein vrsach
Fruchtbarlich bedencken
Dafür/ wiewol arm vnd schwach
Dir danckopffer schencken.
Amen.
Heermann, Johann – Ach Jesu, dessen Treu‘
Ach Jesu, dessen Treu‘
Im Himmel und auf Erden
Durch keines Menschen Mund
Kann g’nug gepriesen werden;
Ich danke dir, daß du
Ein wahrer Mensch gebor’n,
Hast von mir abgewandt,
Daß ich nicht bin verlor’n.
Vornämlich wird in mir
All‘ Herzensangst gestillet,
Wenn mich dein süßer Nam‘
Mit seinem Trost erfüllet;
Kein Trost so liebreich ist,
Als den mir giebt dein Nam‘,
Der süße Jesus-Nam‘,
Du Fürst aus Davids Stamm!
O Jesu, höchster Schatz,
Du kannst nur Freude bringen,
Es kann Nichts lieblicher
Als Jesu Name klingen.
Ich kann nicht traurig sein,
Weil Jesus heißt so viel
Als Heiland oder Held,
Der selig machen will.
Wenn Satan sich bei mir
Mit Anfechtung will regen,
So ist mir Jesu Nam‘
Zum Trost, Schutz, Fried‘ und Segen,
Zur Weisheit und Arz’nei
In aller Angst und Noth,
Daß ich nicht fürchten darf
Den Teufel und den Tod.
Daß ich ein Zornkind bin,
Das macht die schnöde Sünde:
Dein Jesus-Nam‘ macht mich
Zu einem Gnadenkinde;
Er nimmt von mir hinweg
Die Schuld und Missethat,
Bringt mir die Seligkeit
Und deines Vaters Gnad‘.
Ei nun, so heil’ge mich,
Der ich bin ganz beflecket,
Dein heil’ger Jesus-Nam‘,
Der alle Sünd‘ zudecket;
Er kehre ab den Fluch,
den Segen zu mir wend‘,
Sei meine Stärk‘, dadurch
Sich alle Schwachheit end‘.
Er sei mein Licht, das mich
In Finsterniß erleuchte;
Er sei des Himmels Thau,
Der mich in Hitz‘ anfeuchte;
Er sei mein Schirm und Schild,
mein Schatten, Schloß und Hut,
Mein Reichthum, Ehr‘ und Ruhm;
Er sei mein höchstes Gut.
Er sei mein Himmelsweg,
Die Wahrheit und das Leben;
Er wolle mir zuletzt
Aus Gnaden dieses geben,
Daß ich alsdann in ihm
Dies Leben schließe wohl,
Wenn meine Sterbenszeit
Und Stunde kommen soll.
Inmittelst helf‘ er mir,
So lang‘ ich hier noch wandle,
Daß ich in meinem Thun
Treu und aufrichtig handle.
Er steh‘ mir allzeit bei
Mit seines Geistes Gab‘
Wenn ich in meinem Amt
Was zu verrichten hab‘.
In Jesu Namen bin
Ich heute aufgestanden,
In ihm vollbring‘ ich heut‘,
Was mir kommt unter Handen.
In seinem Namen ist
Der Anfang schon gemacht:
Das Mittel und der Schluß
Wird auch durch ihn vollbracht.
Dir leb‘ ich und in dir,
In dir will ich auch sterben.
Herr, sterben will ich dir,
In dir will ich ererben
Das ew’ge Himmelreich,
Daß du erworben mir
Von dir verklärt, will ich
Dir dienen für und für.
Philipp Spitta – 0 Jesu, meine Sonne
0 Jesu, meine Sonne,
vor der die Nacht entfleucht;
o Jesu, meine Wonne,
die alle Not verscheucht,
im Herzen klingt mir täglich
der eine helle Ton:
Wie hast du so unsäglich geliebt,
o Gottessohn!
Es faßt mich ein so tiefes,
ein himmlisches Gefühl,
es ist mir stets, als rief’ es:
Hier ist dein einzig Ziel! —
Ja, wenn mir gar nichts bliebe,
ich gäb’ mit frohem Sinn
um Jesu Christi Liebe
auch noch das Letzte hin.
Um diese Perle wäre
mir alles andre feil,
selbst Hab und Gut und Ehre,
mein ganzes Erdenteil.
Wie gerne will ich meiden
das alles, froh und still,
wenn’s von dem Herrn mich scheiden
und ihn mir rauben will!
Ich kenn’ auch gar kein Leben,
von dir, mein Herr, getrennt;
du bist mein einzig Leben
und Lebenselement.
Ich kenne gar kein Sterben,
seitdem ich leb’ in dir;
denn was mich könnt’ verderben:
die Sünde, nahmst du mir.
Ich weiß nichts mehr von Leiden;
denn alles Kreuz und Leid
kann mich von dir nicht scheiden,
du Born der Seligkeit.
Ja, wenn ich dich nur habe,
dann gilt mir alles gleich;
ich bin am Bettelstäbe
noch wie ein König reich.
Ich bin schon hier auf Erden
so selig und so leicht;
und was wird dort erst werden,
wo alle Schwachheit weicht!
Das macht ein selig Sterben,
daß ich als Gnadenlohn
ein Königreich soll erben
und eine ew’ge Krön’.
O lieber Herr, so präg es
recht meinen Sinnen ein;
o lieber Herr, so leg es
mir tief ins Herz hinein:
daß ohne deine Liebe
ich ganz verloren war’
und ohne Hoffnung triebe
auf wüstem Meer umher;
doch daß du mich allmählich
zum Hafen hast gebracht
und mich so überselig
aus Gnaden hast gemacht,
daß ich vor nichts erschrecke,
was andern schrecklich ist,
weil ich es seh’ und schmecke,
daß du mein Heiland bist.
Samuel Gobat – Dein ist das Reich
Dein ist das Reich, mein König Jesus Christ,
dir ist das Szepter in die Hand gegeben.
Und ob der Erde Fürsten sich erheben,
wir wissen doch, daß du der Herrscher bist.
0 höchste Majestät, wer ist dir gleich?
Dein ist das Reich!
Dein ist die Kraft! O wie erhebt dein Wort
uns, die wir oft mit eigner Schwachheit ringen!
Gib du zum Wollen uns auch das Vollbringen,
du starker Held, du unsres Glaubens Hort!
Wir fassen deine Hand, die Wunder schafft.
Dein ist die Kraft!
Dein ist die Herrlichkeit! Im Glauben sehn
wir schon etwas von deiner lichten Schöne.
Wir hören etwas von dem Lobgetöne
der Sieger, die vor deinem Throne stehn.
O hilf auch uns und mache uns bereit
zur Herrlichkeit!
Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du,
dreiein’ger Gott! Wir beten an im Staube.
Uns hebt bis an dein Herz empor der Glaube,
und deine große Gnade deckt uns zu.
Lob, Preis und Dank sei deinem großen Namen
ohn’ Ende! Amen!
Friedhelm Traub – Das tatest du für mich
Jesus, du kamst für mich
in dieses Tränental
voll Sünde, Not und Qual;
inniglich preis‘ ich dich,
Jesus, du kamst für mich!
Jesus, du littst für mich!
Littest, was ich verdient,
hast meine Schuld gesühnt;
inniglich preis‘ ich dich,
Jesus, du littst für mich!
Jesus, du starbst für mich!
Starbest den bittern Tod,
der mir gerecht gedroht;
inniglich preis‘ ich dich,
Jesus, du starbst für mich!
Jesus, du lebst für mich!
Sorgst vor des Vaters Thron
für deinen armen Sohn;
inniglich preis‘ ich dich,
Jesus, du lebst für mich!