Claudius, Matthias – Der Frühling. Am ersten Mai-Morgen

Heute will ich fröhlich fröhlich sein,
Keine Weis‘ und keine Sitte hören;
Will mich wälzen, und für Freude schrei’n,
Und der König soll mir das nicht wehren;

Denn er kommt mit seiner Freuden Schar
Heute aus der Morgenröte Hallen,
Einen Blumenkranz um Brust und Haar
Und auf seiner Schulter Nachtigallen;

Und sein Antlitz ist ihm rot und weiß,
Und er träuft von Tau und Duft und Segen
Ha! mein Thyrsus sei ein Knospenreis,
Und so tauml_ ich meinem Freund entgegen.