Im Ton: Wer in dem Schutz des Höchsten ist.
Mit Wiederholung der letzten Verse.
O höchster Gott, dein Güt ist groß,
Die jährlich wird gespüret,
Dieweil die Erd ohn Unterlaß
Mit Früchten wird gezieret.
Du giebst uns Vogel, Obst und Fisch,
Die trägt man auf an unserm Tisch.
Die Hitz wird abgekühlet,
Wie mans in Lüften fühlet.
Herr, hilf, daß ich die Vorsorg dein
Im Glauben lern erkennen,
Daß ich dir möge dankbar sein
Und dich mein Vater nennen,
Damit ich mich gern nach dir richt,
Nach deim Befehl verbring mein Pflicht.
O Herr, du wollst mich stärken
Zum Glaubn und guten Werken.
Zu dir mein Hoffnung steht allein,
Regier mein Herz und Sinnen,
Auf daß ich, wie die Vögelein,
Dem Unglück mög entrinnen.
Mein Gang und Zug hier also schick,
Daß mich nicht fang des Satans Strick,
Darin ich muß verderben,
Des andern Todes sterben,
Vor Untreu mir mein Herz bewahr,
Daß ich nicht mög nachstellen
Dem Nächsten, ihn in Noth und Fahr
Zu bringen und zu fällen.
Viel mehr hilf, daß ich ihm mit Fleiß
In Nöthen Lieb und Treu beweis,
Als daß ich ihn sollt hassen
Und ihn im Kreuz verlassen.
Verleih, daß ich mich williglich
Zu deinem Dienst ergebe
Und deiner Gaben mäßiglich
Gebrauche, weil ich lebe;
Und wenn ich wie das Laub abfall,
So hilf, daß ich der Höllen Qual
Im Glauben mög entfliehen,
Laß mich in Himmel ziehen.
Amen.
Nöldeke – Martin Behemb’s geistliche Lieder