Franck, Salomo – Die Seele ergiebt sich dem göttlichen Willen

Mel. Wer nur den lieben Gott
Gedruckt 1685

Ich halte Gott in Allem stille;
Er liebet mich in Freud und Schmerz.
Wie gut ist Gottes Vaterwille!
Wie freundlich sein verliebtes Herz!
Er ist mein Hort, und meine Zier;
Was Gott gefällt, gefällt auch mir.

Mein Gott weiß Alles wohl zu machen
Er ist der ewig treue Freund.
Er läßt mich nach dem Weinen lachen;
Was er nur thut, ist wohl gemeint.
Sein Lieben währet für und für;
Was Gott gefällt, gefällt auch mir.

Sein Wille bleibet mein Vergnügen,
So lang ich leb auf dieser Welt;
Was kann mein eigner Wille fügen,
Der das nicht will, was Gott gefällt?
Ich denk an meine Christgebühr:
Was Gott gefällt, gefällt auch mir.

Er will und wird mich ewig lieben;
Er weiß, was Seelen nützlich sei.
Er hat mich in die Hand geschrieben
Mit lauterm Golde seiner Treu.
Weg eigner Wille, weg mit dir!
Was Gott gefällt, gefällt auch mir.

Gott will, daß mir geholfen werde;
Er will der Seelen Seligkeit:
Drum reiß ich mich von dieser Erde
Durch wahre Gottgelassenheit.
Sein Will ergehe dort und hier;
Was Gott gefällt, gefällt auch mir.

Schauer – Salomo Francks geistliche Lieder

Franck, Salomo – Die gedrückten und erquickten Kinder Gottes

Mel. Wer nur den lieben Gott
Gedruckt 1711

Der Höchste kennet seine Lieben,
Und bleibt ihr allerbester Freund;
Ob er sie gleich pflegt zu betrüben,
Und sich verstellet als ein Feind.
Nimm an, mein Herz, was Gott dir schickt;
Der Höchste drücket und erquickt.

Gott legt uns auf die Last der Plagen,
Doch macht er sie nicht allzuschwer;
Er weiß, wie viel wir können tragen,
Er drücket uns nicht allzusehr;
Er liebt die Seinen unverrückt;
Der Höchste drücket und erquickt.

Der ewig treue Vater höret,
Und hilft mit seiner starken Hand,
Wenn uns die größte Last beschweret,
Er führt in das gelobte Land;
Wenn uns Egypten fast erstickt;
Der Höchste drücket und erquickt.

Der Höchste kann und will erretten,
Er nimmt von uns zu rechter Zeit
Des Kreuzes Band, und Todes Ketten,
Er führt aus Leid zur Herrlichkeit,
Die hier kein Menschenaug erblickt;
Der Höchste drücket und erquickt.

Er streichet seine liebsten Kinder
Mit Vaterruthen seiner Zucht;
Doch macht er bald das Kreuz gelinder,
Wenn ihn das Herz mit Schmerzen sucht,
Und himmelan die Seufzer schickt;
Der Höchste drücket und erquickt.

Drum sei getreu, sei Gott ergeben!
Dein Kreuz wird nur ein kleines sein;
Denk an des Himmels Freudenleben,
Und leide die so kurze Pein!
Sei treu, bis dich die Krone schmückt!
Der Höchste drücket und erquickt.

Schauer – Salomo Francks geistliche Lieder

Blaurer, Ambrosius – Wie´s Gott gefällt, so g´fällt´s

1. Wie´s Gott gefällt, so g’fällt’s mir auch,
ich laß mich gar nicht irren.
Ob mich zuzeiten beißt der Rauch
und wenn sich schon verwirren
all Sachen gar,
weiß ich fürwahr:
Gott richt´s an seinem Tage.
Wie er´s will han,
muß ich bestahn;
soll´s sein, so sei´s – ohn Frage.

2. Wie´s Gott gefällt, so nehm ich´s hin,
das andre laß ich fahren.
Was nicht soll sein, stell ich dahin.
Gott will mich recht erfahren,
ob ich auch will
ihm halten still;
wird doch wohl Gnad bescheren.
Dran zweifl‘ ich nicht;
soll´s sein (sprech ich),
so sei´s; dem kann nichts wehren.

3. Wie´s Gott gefällt, laß ich´s geschehn,
ich will mich drein ergeben;
wollt ich seim Willen widerstehn,
umsonst wär all mein Streben,
dieweil fürwahr
all Tag und Jahr
bei Gott sind ausgezählet.
Ich schick mich drein; geschieht´s, soll´s sein;
so sei´s bei mir erwählet.

4. Wie´s Gott gefällt, so mag´s ergehn
in Lieb und auch im Leide;
dahin laß ich die Sachen stehn,
daß sie mir sollen beide
gefallen wohl;
darum mich soll
Ja oder Nein nicht schrecken.
Schwarz oder weiß,
soll´s sein, so sei´s!
Dann wird Gott Gnad erwecken.

5. Wie´s Gott gefällt, da läuft´s hinaus,
drob laß ich´s Vöglein sorgen;
kommt mir das Glück nicht heut ins Haus,
so wart ich fein auf morgen.
Was mir beschert,
bleibt unverwehrt,
ob sich´s schon tut verziehen;
mich nicht drum reiß.
Soll´s sein, so sei´s!
Will´s Gott, kommt´s ohne Mühen.

6. Wie´s Gott gefällt, nichts weiter will
von Gott ich sonst begehren;
Gott hat gestellet mir ein Ziel,
so lang wird müssen währen
das Leben mein.
Ich geb mich drein;
auf guten Grund will bauen
und nicht auf Eis.
Soll´s sein, so sei´s!
Will Gott allein vertrauen.

7. Wie´s Gott gefällt, so nehm ich´s an,
will um Geduld ihn bitten.
Gott ist allein, der helfen kann;
und wenn ich schon wär mitten
in Angst und Not,
läg gar am Tod,
so wird er mich wohl retten
g’waltigerweis.
Soll´s sein, so sei´s!
ich g’winn´s; wer nun wollt wetten!

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“