Johann Caspar Schade – Auf, hinauf zu deiner Freude,

Auf, hinauf zu deiner Freude,
Meine Seele Herz, und Sinn!
Weg, hinweg mit deinem Leide,
Hin, zu deinem Jesu hin!
Er ist dein Schatz.
Jesus ist dein einzig Leben;
Will die Welt nicht Raum dir geben,
Bei ihm ist Platz.

2. Fort, nur fort, steig‘ immer weiter
In die Höh‘ zu Jesu auf!
An, hinan die Glaubensleiter
Klettre mit geschwindem Lauf.
Gott ist dein Schutz;
Jesus bleibet dein Beschirmer
Wider alle Heilsbestürmer,
Und bietet Trutz.

3. Fest, fein fest dich angehalten
An die starke Jesustreu!
Lass du, lass du Gott nur walten,
Seine Güt‘ ist täglich neu;
Er meint es gut.
Wenn die Feinde dich anfallen,
Müssen sie zurücke prallen; –
Hab‘ guten Mut!

4. Ein, hinein in Gottes Kammer,
Die dir Jesus aufgetan!
Klag‘ und sag‘ ihm deinen Jammer,
Ruf ihn um Errettung an.
Er steht dir bei.
Wenn dich alle Menschen hassen,
Kann und will er dich nicht lassen;
Das glaube frei .

5. Hoch, so hoch du kannst erheben
Deine Sinnen von der Erd‘,
Schwinge dich, Dem zu ergeben,
Was du hast, der dein ist wert.
Jesus ist dein,
Der um dich so treulich wirbet,
Und für dich aus Liebe stirbet;
Drum bist du sein.

6. Auf, hinaus! was droben, suche,
Trachte doch allein dahin,
Wo dein Jesus; sonst verfluche
Allen schnöden Sündensinn.
Dem Himmel zu!
Welt und Erde muss verschwinden;
Nur bei Jesu ist zu finden
Die wahre Ruh‘.

Johann Caspar Schade – In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Erschein‘ mir in dem Bilde Zum Trost in meiner Not,
wie du, Herr Christ! so milde dich hast geblut’t zu Tod

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Wenn Alles um mich trübe, ganz schwarz und finster ist,
lass schimmern deine Liebe in mir, o Jesu Christ!

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
den will ich auch behalten in meines Herzens Schrein,
bis ich einst werd‘ erkalten und in dir schlafen ein.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
In meiner Seele leuchte, dein Jesus-Nam‘ und Glut,
mich durch und durch befeuchte dein teu’res heil’ges Blut.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
So magst du, Welt, gleich toben und trotzen wie du willt,
ich weiß, dass Einer oben, des Nam‘ ist Sonn‘ und Schild.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Die Sonne lass mir scheinen, deck mit dem Schild‘ mich zu,
so bleib‘ ich auch im Weinen und Stürmen in der Ruh‘.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Aus deinem Namen strahlen Heil, Leben, Kraft und Glanz,
die meine Seel‘ bemalen mit Jesus-Farben ganz.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Wenn in mir will entstehen Angst, Schrecken, Furcht und Scheu,
lass eiligst mir aufgehen, dein’n Jesus-Namen neu.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Trotz, Teufel, Sünd‘, Tod, Hölle dass ihr mich tastet an;
hier ist an meiner Stelle, der euch es wehren kann.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Ach, Vater! meiner schone, mein Herz zu Fuß dir fällt,
sich bloß zu deinem Sohne und seinem Namen hält.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Nun, Jesu, es soll glänzen, dein Nam‘ in meiner Brust,
bis du dies wirst ergänzen und ich erwach‘ mit Lust.

In meines Herzens Grunde dein Nam‘, Herr Christ! allein
funkelt all‘ Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein.
Erschein‘ mir in dem Bilde, zum Trost in meiner Not,
wie du, Herr Christ! so milde dich hast geblut’t zu Tod‘

Johann Caspar Schade – Meine Seel, ermuntre dich

1. Meine Seel, ermuntre dich,
Deines Jesu Lieb bedenke,
Wie er für dich gibet sich,
Darauf deine Andacht lenke.
Ach erwäg die große Treue,
Und dich deines Jesu freue.

2. Sieh, der wahre Gottessohn
Ist für dich ans Holz gehänget,
Sein Haupt trägt die Dornenkron,
Sein Leib ist mit Blut vermenget.
Er läßt sich für dich verwunden,
Wo ist größre Lieb gefunden?

3. Da du solltest große Pein
Ewig leiden in der Höllen
Und von Gott verstoßen sein
Wegen vieler Sünderfällen,
Träget Jesus deine Sünden
Und läßt dich Genade finden.

4. Durch sein Leiden ist gestillt
Deines Gottes Zorn und Rache,
Er hat das Gesetz erfüllt,
Gut gemacht die böse Sache,
Sünde, Teufel, Tod umschränket
Und den Himmel dir geschenket.

5. Was zu tun, o liebes Herz,
Wie sollst du dich recht anstellen?
Jesu Leiden ist kein Scherz,
Seine Liebe kein Verstellen.
Denke drauf, was dir oblieget
Gegen den, der für dich sieget.

6. Ich kann nimmer, nimmermehr
Das Geringste nur vergelten,
Er verbindt mich allzu sehr,
Meine Trägheit muß ich schelten,
Daß ich ihn so schlecht geliebet
Und wohl gar mit Sünd betrübet.

7. Was geschehen, soll nun nicht
Hinfort mehr von mir geschehen,
Mein Schluß sei nun fest gericht,
Einen andern Weg zu gehen,
Darauf ich nur Jesum suche
Und, was ihn betrübt, verfluche.

8. Weg ihr Sünden, weg von mir,
Euch kann ich an mir nicht leiden,
Euretwegen muß ich hier
Und dort von dem sein gescheiden,
Ohne welchen ist kein Leben,
Keine Gnade, kein Vergeben.

9. Du, mein Jesu, du, mein Heil,
Dir will ich mich ganz verschreiben,
Daß ich dir als meinem Teil
Ewig will getreu verbleiben,
Dir zu leben, dir zu leiden,
Dir zu sterben, dir zu meiden.

10. Du, mein Jesu, sollst es sein,
Den ich mir zum Zweck gesetzet;
Wie du mein, so will ich dein
Bleiben stets und unverletzet;
Was du liebest, will ich lieben,
Und was dich, soll mich betrüben.

11. Was du willst, das sei mein Will,
Dein Wort meines Herzens Spiegel;
Wenn du schlägest, halt ich still,
Dein Geist bleibt mein Pfand und Siegel,
Daß ich soll den Himmel erben;
Darauf kann ich fröhlich sterben.

12. Nun so bleibt es fest dabei,
Jesus soll es sein und bleiben,
Dem ich lebe, des ich sei;
Nichts soll mich von Jesu treiben.
Du wirst, Jesu, mich nicht lassen,
Ewig will ich dich umfassen.

13. Ist bereits schon jetzo hier
Solche Freud und Ruh zu finden,
Wenn im Glauben wir mit dir
Uns, mein Jesu, recht verbinden,
Schenkst du schon so viel auf Erden,
Ei, was will im Himmel werden?

14. Was für Lust und Süßigkeit,
Was für Freud und Jubilieren,
Was für Ruhe nach dem Streit,
Was für Ehre wird uns zieren!
Ewig, ewig werd ich loben,
Wenn ich ganz in Gott erhoben.

15. Ach ich freu mich alle Stund
Auf dies freudenvolle Leben,
Danke dir mit Herz und Mund,
Du, o Jesu, hasts gegeben.
Nur im Glauben laß mich halten
Und dein Kraft in mir stets walten.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States