Helmbold. Ludwig – Übers Gebirg Maria geht

1.) Übers Gebirg Maria geht
Zu der schwanger‘ Elisabeth,
Das Kindlein hüpfte in ihrem Leib,
Der Heilig‘ Geist durchs Wort sie treibt,
Dass sie des Herren Mutter erkennt.
Maria ward fröhlich und sang:
‚Mein Seel‘ den Herrn erhebet,
Mein Geist sich Gottes freuet.
Er ist mein Heiland, fürchtet ihn,
Er will allzeit barmherzig sein.‘

2.) Was bleiben wir immer daheim?
Lasst uns auch auf’s Gebirge gehn,
Da eins dem andern spreche zu,
Des Geistes Gruß das Herz auftu,
Davon es freudig werd und spring,
Der Mund in wahrem Glauben sing:
‚Mein Seel‘ den Herrn erhebet,
Mein Geist sich Gottes freuet.
Er ist mein Heiland, fürchtet ihn,
Er will allzeit barmherzig sein.‘

3.) Wie schändlich irret doch die Welt,
Ein jeder ihm selbst wohl gefällt,
Will groß von sich gehalten ha’n,
Und doch sich selbst nicht helfen kann.
Ein Tyrann nach dem andern fällt,
Bald wird liegen die ganze Welt.
‚Mein Seel‘ den Herrn erhebet,
Mein Geist sich Gottes freuet.
Er ist mein Heiland, fürchtet ihn,
Er will allzeit barmherzig sein.