Wenn mein Stündlein fürhanden ist
und soll hinfahrn mein Straße:
so g’leit du mich, Herr Jesu Christ,
mit Hilf mich nicht verlasse!
Mein Seel an meinem letzten End
befehl ich, Herr, in deine Händ:
du wollst sie mir bewahren!
Mein Sünd mich werden kränken sehr,
mein Gwissen wird mich nagen;
denn ihr sind viel, wie Sand am Meer:
doch will ich nicht verzagen;
gedenken will ich an dein Tod,
Herr Jesu, und dein Wunden rot:
die werden mich erhalten.
Ich bin ein Glied an deinem Leib,
des tröst ich mich von Herzen!
von dir ich ungeschieden bleib
in Todesnot und Schmerzen:
wenn ich gleich sterb, so sterb ich dir;
ein ewigs Leben hast du mir
durch deinen Tod erworben.
Weil du vom Tod erstanden bist,
werd ich im Grab nicht bleiben;
mein höchster Trost dein Auffahrt ist:
Tods Furcht kann sie vertreiben;
denn wo du bist, da komm ich hin,
dass ich stets bei dir leb und bin:
drum fahr ich hin mit Freuden!
So fahr ich hin zu Jesu Christ,
mein Arm tu ich ausstrecken;
so schlaf ich ein und ruhe fein,
kein Mensch kann mich aufwecken:
denn Jesus Christus, Gottes Sohn,
der wird die Himmelstür auftun,
mich führn zum ewgen Leben.