unbekannt – Frühling.

Der kühle Maien,
Der mein Aug und Gmüt
Erquickt durch Gottes Güt,
Soll mich erfreuen.
Die Nachtigall
Lässt ihren Schall
Durch Berg und Tal erklingen;
Was lebt und schwebt,
Die Stimm erhebt,
Will Gottes Lob besingen.

Die Sonne blicket
uns an mit holdem Schein;
Manch kühles Lüftelein
Das Herz erquicket.
Die Bächlein schön
Hinrauschend gehn
und uns viel Freude machen;
Gras, Laub und Blüt
Sind froh bemüht,
uns freundlich anzulachen.

Drum lasst uns singen
Zu dieser frohen Zeit
Des Schöpfers Mildigkeit,
Das Herz aufschwingen;
Denn kann auch nur
Die Kreatur
Zu solcher Lust gedeihen:
Denkt, wie einmal
Des Himmels Saal
Uns ewig werd erfreuen.