unbekannt – Am Anfang des Jahres.

Das alte Jahr ist nun dahin:
Erneure, Jesu, Herz und Sinn,
Zu fliehen aller Laster Schar
In diesem lieben neuen Jahr.

Gib neuen Segen, Glück und Heil;
Hilf, dass wir sämtlich haben Teil
An dem, was uns, du höchstes Gut,
Erworben hat dein teures Blut.

Gedenke nicht der Missetat,
Damit wir, Jesu, früh und spat
So oft gehandelt wider dich:
Vergib und gib genädiglich.

Vergib uns alle Sünd und Schuld;
Gib in der strengen Not Geduld:
Dein guter Geist uns wohne bei,
Sein Hilf und Trost stets bei uns sei.

Gleich wie das güldne Sonnenlicht
Die Strahlen wieder zu uns richt:
So richte deinen Gnadenschein
Auf uns kraftlose Würmelein.

Lass deine Hilfe ‚allezeit,
Du Menschenfreund, uns sein bereit,
Beschere Nahrung, Korn und Most,
und segne reichlich Trank und Kost.

Gib auch, Herr Jesu, dies dabei,
Dass ich dir stets ergeben sei,
Dir dien in wahrer Frömmigkeit
und stets zum Tode sei bereit.

Verhüte schweren Unglücksfall,
Durchsüße wohl des Kreuzes Gall;
Ein Christ der muss doch insgemein
Allhier im Kreuz und Unglück sein.

Indessen gib zu aller Frist,
Gott, was uns ersprießlich ist,
Bis wir einmal nach dieser Zeit
Eingehen in die Ewigkeit.

Verf. unbekannt.