Burghard von Kramm – Adventslied.

Mel. Lobt Gott, Ihr Christen, allzugleich rc.

Er kommt herbei, der starke Held,
Der König voller Ruhm,
Er kommt herab zur armen Welt
Aus Seinem Heiligtum.
Mit Armut ist Er angetan,
Umhüllt mit grobem Kleid;
Dass Er erfülle Gottes Plan,
Hält Er sich gern bereit.

Er steigt herab als armes Kind,
Kehrt bei der Jungfrau ein,
Da strahlt Sein Lächeln hold und lind
Maria wartet Sein.
Er dienet Seinen Eltern gern
Wie ein getreuer Sohn,
Hält Joseph auch wie Seinen Herrn,
Denkt nicht an Reich und Kron‘.

Er wächst heran, und Gottes Wort
In Seinem Munde lebt,
Er dient den Menschen aller Ort,
Vor keiner Mühe bebt,
Er geht durchs Leben sündenrein,
Ob Er versucht gleich war,
Ihm dient im hellen Sonnenschein
Der Engel lichte Schar.

Und als die Zeit gekommen war,
Dass Er Sein Haus verließ,
Trat Er wohl in des Volkes Schaar
Und Segen ihm verhieß.
Er zeigte sich als Heiland, Christ,
Und wirkt‘ mit Wundermacht,
Dass baß gar sehr erschrocken ist
Der Teufel in der Nacht.

Der denkt: nun ist mein Reich vorbei,
Wenn dieser starke Held
Voll Gnad‘ und Huld sich lässt herbei,
zu schützen Seine Welt.
Was kann ich nur dawider tun,
Dass mein die Erde bleibt,
Dass nicht der Herr aus trägem Ruh’n
Die Sünder mir vertreibt.

Und Satan, voll von böser List,
Naht selbst dem Heiland sich,
Versuchen will er Jesum Christ,
Mit Plänen fürchterlich.
Doch wie der Wolken dunkle Nacht
Vor heißer Sonne fliehn,
So muss sich auch des Teufels Macht
Beschämt zurücke ziehn.

Und Christus, unser Herr und Gott,
Tritt herrlich dann hervor,
Er kämpft mit Sünde und mit Tod,
Die mächtig wohl zuvor.
Er wirft zurück in tiefen Schlund
Der Teufel ganzes Heer!
Ein Wort aus Seinem heil’gen Mund,
Sie fahren hin ins Meer!

Und heute noch, der Gottes Sohn,
Noch heute wirkt Er gleich
Herab von Seinem lichten Thron,
Wirbt Er für’s Himmelreich.
Er streitet mit uns überall,
Wo Satan listig ringt,
Er hilft uns gern, dass nicht im Fall
Der Böse uns bezwingt.

D’rum kommt und eilt zu Seinem Thron,
Die Ihr in Sünden-Not,
Es ist allein des Menschen Sohn,
Der Euch entreißt dem Tod.
Es ist Sein starker Arm allein,
Der Euch zu Fürsten macht,
Er ist’s, der über all‘ Eu’r
Sein Als Heiland steht und wacht!