Du bist der Säemann, Herr Jesu Christ,
Der, in der Hand den reichen Himmelssamen,
Auf unser irdisch Feld gekommen bist
In Deinem und in unsers Vaters Namen.
Du streuest aus, o Herr, das süße Wort,
Das von der Welten Anfang ist erklungen
Und das vor Gottes Throne fort und fort
Die Cherub und die Seraphim gesungen.
Du, Herr, eröffnest Deine Hand so reich,
Um alle Welt mit Samen anzufüllen,
Der, wenn er Wurzel in uns fasst, sogleich
Erhebt und heiligt Herz, Gemüt und Willen.
O lass den Teufel nicht mit schnöder List
Ausreißen jenen teuren Himmelssamen,
O gib dem Bösen keine lange Frist,
Zu pflanzen ein statt Deines seinen Namen.
O lass‘ das Herz nicht sein ein steinig Feld,
Auf dem in heller Lust entkeimt der Samen,
Dann aber bald, vom gift’gen Tau der Welt
Getränket, muss erschlaffen und erlahmen.
O lasse nicht Dein Wort, das teure Pfand,
Bei uns tief in die dichten Dornen fallen,
Die Dornen sind die Lust und eitler Tand,
An Gold und ird’scher Ehre groß Gefallen.
O lass die Dornen nicht das teure Wort
In unsers Herzens Schreine leicht ersticken, –
Nein, lass‘ es wuchern reichlich fort und fort,
Uns stark zu machen, himmlisch zu erquicken.
Du bist der Säemann, Herr Jesu Christ,
Du aber bist auch, der das Land bereitet,
Auf dessen Wink der Regen niederfließt,
Die Sonne scheint und Tau vom Himmel gleitet.
Herr, deshalb sich uns voll Mitleid an
Und mache unser Herz zu gutem Boden,
Weis‘ selbst uns an die vorgeschrieb‘ne Bahn
Und wache über uns mit Deinem Odem.
Da wird das Herz ein köstlich, fruchtbar Land
Und bringt hundertfältig volle Ähren
Und findet einst im wahren Vaterland
Durch Deine Gnade Himmelskron‘ und Ehren.