Mel. Vater unser im Himmelreich
Wo ist ein solcher Gott wie Du,
Der über lichten Wolken thront,
Der in der unbeirrten Ruh‘,
Im reinen Licht der Wonne wohnt,
Wo ist ein Gott, an Macht Dir gleich,
Wo ist ein ander Himmelreich?
Und wir, ein sündiges Geschlecht,
Wir fielen ab von Deinem Wort,
Wir taten nicht, was vor Dir recht,
Wir sündigen nun fort und fort, –
Von Dir, o Herr, gerissen los,
Ruhn wir in Satans Höllenschoß.
Wo ist ein solcher Gott wie Du,
Vor dem die Sünde nicht besteht,
Vor dem in einem kleinen Nu
Der Hölle ganze Macht verweht?
Wo ist ein Gott, Dir gleich an Pracht,
Wo ist ein zweiter Herr der Macht?
Und wir, obgleich Du Dich gezeigt
In Deiner Lieb‘ und Majestät,
Obwohl Du nieder Dich gebeugt
Im Sohn, der uns zur Seite steht,
Wir fehlen oftmals jeden Tag
Und sind vor Dir gar krank und schwach.
Und doch, Du lieber Vater, Du
Vergibst so gerne uns die Schuld,
Du lässt uns ein zu Deiner Ruh‘,
Du wartest unser mit Geduld,
Du Gott, allheilig und gerecht,
Verzeihst dem sündigen Geschlecht.
Wo ist ein solcher Gott wie Du?
Der uns’re Missetat vergibt,
Der täglich Du uns winkst herzu,
Der wie kein Andrer uns geliebt?
Wo ist ein Gott, an Lieb‘ Dir gleich,
Wo ist ein ander Himmelreich?