O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen,
Die ihr durch den Tod zu Gott gekommen;
Ihr seid entgangen
Aller Not, die uns noch hält gefangen.
Muss man doch hie wie im Kerker leben,
Da nur Sorge, Furcht und Schrecken schweben;
Was wir hie kennen,
Ist nur Müh und Herzenleid zu nennen.
Ihr hingegen ruht in eurer Kammer,
Sicher und befreit von allem Jammer,
Kein Kreuz und Leiden
Ist euch hinderlich in euren Freuden.
Christus wischet ab euch alle Tränen;
Habt das schon, wonach wir uns erst sehnen:
Euch wird gesungen,
Was durch keines Ohr allhie gedrungen.
Ach, wer wollte denn nicht gerne sterben
Und den Himmel für die Welt ererben?
Wer wollt hie bleiben,
Sich den Jammer länger lassen treiben?
Komm, o Christe, komm, uns auszuspannen,
Lös uns auf und führ uns bald von dannen!
Bei dir, o Sonne,
Ist der frommen Seelen Freud und Wonne.
Simon Dach – O, wie selig seydt ihr doch, ihr frommen, (Original)