Zeller, Albert – Ihr Glaube half ihr, und sie ward gesund

Ihr Glaube half ihr, und sie ward gesund,
Der Herr erhört ihr kindlich stilles Flehen,
Die Bitte wird zum Dank in ihrem Mund:
„Dein Wille, Herr, er soll, er ist geschehen!“

Vom Herzen strömt das neue Element
Mit Wunderkraft durch alle ihre Lieder,
Die Blum‘, die den Tau des Schöpfers kennt,
Erhebt ihr Haupt in seiner Nähe wieder.

Gott, wie unendlich tief und groß
Ist deiner Liebe himmlisches Erbarmen:
Der Heiland liegt in eines Weibes Schoß,
Umfangen sanft von mütterlichen Armen!

Aus eines Kindleins hellem Augenstrahl
Lässt du uns heut dein göttlich Antlitz leuchten!
Die Tränen trocknen, die in stummer Qual
Der armen Menschen bleiche Wangen feuchten.

Der Himmel naht, der Glaube steht und siegt,
Erfüllet ist der Völker heißes Sehnen,
Und an des Vaters ewgem Herzen liegt
Die Welt ein Kind und weinet süße Tränen.