Ach Sündentrug! – ihr zauberischen Kräfte
Der falschen Liebe, giftig-süßes Gut
Der falschen Freud‘, ihr scheinbaren Geschäfte
Des falschen Dienst’s – ihr seid’s, die ihr das tut!
Der eitle Wahn, was Nützliches zu lehren,
Zog mich aus mir und meines Jesu Ruh
In fremde Pflicht, Sein Werk in mir zu stören;
Ich ließ mich selbst, und lief auf And’re zu.
Da ward mir Lieb‘ und Zeit und Kraft benommen;
Die Freiheit des Gewissens ward gekränkt.
Der Geist kann nicht zu seiner Fülle kommen,
Wenn ihm die Welt aus ihrem Becher schenkt.
Die Eigensucht macht kleine, schwache Seelen,
Die Zauberei bringt so lang‘ ins Gedräng,
Und kann auch wohl den stärksten Helden quälen,
Bis sie ihn lähmt mit ihrem Netzgepräng;
Da ruft sie alle Feinde über ihn;
Die falsche Kraft verblendet ihm die Augen,
Nimmt vollends gar den letzten Mut dahin;
Wozu soll dann ein so Geschwächter taugen?
Ach, Jesu! gib mir meine vorige Kraft!
Ich will gern mich vor allen Dingen scheiden;
Ich bin nur Dein! Was keinen Frieden schafft,
Herr, das lass mich und alle Seelen meiden!