Dein Erbe, Herr, liegt vor Dir hier,
Und will durch’s Blut des Lammes werden
Ein Opfer, das geheiligt Dir,
Erkauft sei von der Last der Erden.
Hast Du uns nicht erlöst von Feindeshand?
Warum sind wir so vielfach noch gebannt?
Wir waren wie verirrte Schaf,
In uns war Höll‘ und Tod verschlungen;
Des Feindes Pfeil die Herzen traf,
Der Schlange Gift hatt uns durchdrungen.
Da lagen wir, erkannten selbst uns nicht,
Noch die Gefahr, verdüstert, ohne Licht.
Nun mach‘ Dich kund, o Jesu, bald
In uns, des Vaters Werk zu enden,
Dass Du kraft deiner Knechtsgestalt
Des Feindes Kerker mögest wenden!
Bestraf‘, zertritt, zerknirsch‘ und treib‘ ihn aus,
Befreie ganz von ihm dein Tempelhaus!
Ach, Herr des Lebens, zeige Dich
Mit voller Stärke in den Deinen,
Die Tag und Nacht schrei’n ängstiglich
Bis Du als Retter wirst erscheinen!
Wir halten an, bis dass dein Jawort schallt,
Und Freiheit gibt von langer Feindegewalt.
O dass wir unser Leben nicht
Lieb hätten auch bis in das Sterben!
O wär‘ der Kampf schon ausgericht’t
Durch Christi Blut von seinen Erben!
Du Herzog, führe aus den schweren Krieg!
Wir glauben, dass in Dir nichts ist, als Sieg.
Es müsse Heil und Macht und Kraft
Dir, Gott, und deinem Christus werden,
Der Den aus deinen Himmeln schafft,
So uns und seiner Weide Herden
Verklagt vor Dir! – Herr, räch‘ uns an dem Feind!
Wir geben Dir den Ruhm, als unsrem Freund!
Halt uns nur enge, bis uns mag
Die Tauf im Geist und Feu’r durchziehen!
Wir wollen an dem Gnadentag
Mit blut’gem Kampf uns selber fliehen,
Und steh’n vor Dir entblößt, rein, arm und frei,
Dass nichts vom Feind mehr zu betasten sei!
So geh’n wir durch die enge Tür,
Die Du vor uns wollst offen geben,
Zu dringen mit Gewalt zu Dir,
Genießend das Erlösungsleben,
Das uns dein Opfertod an unsrer Statt
Im Heiligtum vor Gott errungen hat.
Ja, Amen, Jesu, treuer Zeug‘!
Wer dürstet, glaubt; wer glaubt, empfähet;
Wer nimmt, der hat dein Freudenreich,
Weil er mit heller Lampe gehet;
So kommt man in des Bräutigams Hochzeithaus:
Da ist die Lieb‘, die teilt nur Liebe aus!
Noch Eins, Herr, bitten wir von Dir;
Dass, wenn der Sieg ist ausgeboren,
Der Arg‘ uns ferner nicht berühr‘,
Und ewig hab‘ sein Recht verloren.
Nach solchem Sieg soll dein Volk williglich
Im heil’gen Schmuck dir opfern ewiglich.