Weise: Zu dir von Herzensgrunde.
Auf, auf! mein Geist, zum Loben,
Auf auf! und werd‘ erhitzt,
Bedenke, wie von oben
Der Höchste dich beschützt.
Hätt‘ er dir nicht die Wache
Der Engel zugeschickt,
So hätte dich der Drache
Im tiefen Schlaf erstickt.
2. Dir, dir und deiner Güte,
Dir, dir, mein Gott, allein,
Dir, dir soll mein Gemüte
Von Herzen dankbar sein:
Dir, dir, der du mein Leben
Hast bis daher verlängt,
Und täglich auch daneben
Viel Wohltat eingeschenkt.
3. Du Herr der Himmelszelten,
Wie soll ich nach Gebühr,
Wie soll ich dir vergelten,
Was du getan an mir?
Ich bin zwar zu geringe,
Doch nimm dies Opfer hin,
Nimm hin, was ich dir bringe:
Ein’n dir ergebnen Sinn.
4. Nur weg mit Horn und Klauen,
Ich opfre Herz und Brust,
Ein kindliches Vertrauen,
Das, das ist deine Lust.
Das, das lass dir gefallen,
Wie schlecht es immer scheint,
So ist dennoch vor allen
Dies Opfer gut gemeint.
5. Verzeihe mir die Sünde,
Die ich bisher verübt,
Und die ich jetzt empfinde,
Wie sie mein Herz betrübt.
Verzeihe mir und dämpfe
All‘ üppige Begier,
Mit der ich täglich kämpfe,
O Herr, verzeihe mir.
6. Send‘ auch auf meinen Wegen
Mir deinen Engel zu,
Und sprich du selbst den Segen
Zu Allem, was ich tu.
Herr, sende du mir Kräfte
Von deiner Himmelshöh,
Auf dass all mein Geschäfte
Gewünscht von Statten geh‘.
7. Gib mir vor allen Dingen
Getrosten Mut und Geist,
Dies freudig zu vollbringen,
Was mein Beruf mich heißt.
Lass mich in guten Lagen,
Nicht übermütig sein,
Und lass mich auch nicht zagen,
Dringt gleich ein Kreuz herein.
8. Hilf, dass in meinem Stande
Ich tu, was dir gefällt,
Auch lass mich nicht in Schande
Geraten vor der Welt.
Richt‘, Herr, mein ganzes Leben
Nach deinem Willen ein,
Lass auch mein Haus daneben
Von dir gesegnet sein.
9. Gib, dass im Kreuz und Glücke
Ich stets so leben mag,
Dass ich all‘ Augenblicke
Denk‘ an den letzten Tag!
Und wann der ein wird brechen,
So gib, dass ich erfreut
Von Herzen könne sprechen:
Komm, Herr, ich bin bereit!