O anbetungswürd’ges Wesen,
Allen Kranken zum Genesen,
Aller Angst zum Trost erlesen:
Meine Augen seh’n auf Dich!
HErr der himmlischen Naturen,
HErr der menschlichen Naturen,
HErr von allen Kreaturen,
Aber auch mein lieber HErr:
Deine Hand ist immer rege,
Aber Deine Stundenschläge
Richten sich doch allewege
Nach dem vorbestimmten Nu.
Ohne Deine Huld zu spüren,
Ohne Deines Geistes Rühren
Kann sich Niemand selig führen;
Ohne Dich gelinget Nichts.
Darum lehr‘ uns stille werden
In den Sinnen und Gebärden!
Dies erspart auf Meer und Erden
Uns viel tausend Sorg‘ und Not.
Haben wir uns Dir verpfändet,
Und nicht von Dir abgewendet,
So wird Alles wohl vollendet,
Früher, später, das ist gleich!
(2. Febr. 1729.)