Benjamin Schmolcke – Das beste Los ist Gottes Schoß.

Mel. Freue dich, o meine Seele.

1. O wie fröhlich, o wie selig,
Werden wir im Himmel sein!
Droben ernten wir unzählig
Unsre Freudengarben ein.
Gehen wir hier hin und weinen,
Dorten wird die Sonne scheinen,
Dort ist Tag und keine Nacht,
Wo man nach den Tränen lacht.

2. Es ist doch um dieses Leben
Nur ein jämmerliches Tun,
Und die Not, die uns umgeben,
Lässet uns gar selten ruhn.
Von dem Abend bis zum Morgen
Kämpfen wir mit lauter Sorgen,
Und die überhäufte Not
Heißet unser täglich Brot.

3. Ach wer sollte sich nicht sehnen,
Bald in Zion dort zu stehn,
Und aus diesem Tal der Tränen
In den Freudenort zu gehn,
Wo das Kreuze sich in Palmen,
Unser Klagelied in Psalmen,
Unsre Last in Lust verkehrt,
Und das Jauchzen ewig währt.

4. Da wird unser Aug erblicken,
Was ganz unvergleichlich ist.
Da wird unsern Mund erquicken,
Was aus Gottes Herzen fließt.
Da wird unser Ohr nur hören,
Was die Freude kann vermehren.
Da empfindet unser Herz
Lauter Wollust ohne Schmerz.

5. O wie werden wir so schöne
Bei der Klarheit Gottes sein!
Wie wird da das Lobgetöne
Seiner Engel uns erfreun!
Wie wird unsre Krone glänzen
Bei so vielen Siegeskränzen!
Wie wird unser Kleid so rein,
Heller als die Sonne sein!

6. Manna wird uns dorten tauen,
Wo Gott selbst den Tisch gedeckt,
Auf den immer grünen Auen,
Die kein Mehltau mehr befleckt.
Wollust wird wie Ströme fließen,
Und wir werden mit den Füßen
Nur auf lauter Rosen gehn,
Die in Edens Garten stehn.

7. Ach wann werd ich dahin kommen,
Dass ich Gottes Antlitz schau?
Werd ich nicht bald aufgenommen
In den schönen Himmelsbau?
Dessen Grund den Perlen gleichet,
Dessen Glanz die Sonne weichet,
Dessen wundervolle Pracht
Alles Gold beschämet macht?

8. Nun ich sterbe vor Verlangen,
du großer Lebensfürst,
Lass mich bald dahin gelangen,
Wo du mich recht trösten wirst.
Unterdessen lass auf Erden
Schon mein Herze himmlisch werden,
Bis mein Los in jener Welt
Auf das allerschönste fällt.