Freylinghausen, Johann Anastasius – So traget mich nun immer hin.

Weise: Nun lasst uns den Leib begraben.

1. So traget mich nun immer hin,
Da ich so lang verwahret bin,
Bis Gott, mein Vater und mein Hirt,
Mich wieder auferwecken wird.

2. Da sonst der Mensch wird durch den Tod
Zu Asche, Erde, Staub und Kot,
So wird dies heil‘ge Fleisch und Bein
Vor der Verwesung sicher sein.

3. Mein Leib wird nicht der Würmer Spott,
Die Seele ist bei ihrem Gott,
Der sie, das unschätzbare Pfand,
Verwahret jetzt in seiner Hand.

4. O was für Leiden hab ich nicht
Geschmeckt, zu tilgen eur Gericht!
Die Welt war mir ein Jammertal,
Weil ich musst büßen euren Fall.

5. Doch eh der dritte Tag vorbei,
Werd ich von Todesbanden frei;
Der Leichnam, der zur Ruh jetzt geht,
Alsdenn verkläret aufersteht.

6. Des freuet euch und wartet drauf,
Ich musst so enden meinen Lauf;
Hinfort ist mir nun nichts bewusst,
Als jenes Paradieses Lust.

7. Indes lasst mich in sanfter Ruh,
Der dritte Tag naht bald herzu;
Ein jeder denke Nacht und Tag,
Wie er der Sünd absterben mag.

8. Das hilf uns Christe, unser Trost,
Der du durch dein Blut uns erlöst
Vons Teufels Gwalt und ewger Pein;
Dir sei Lob, Preis und Ehr allein.