Elisa von der Recke – Flüchtigkeit unseres Lebens.

Wie schnell verfließen unsre Tage!
Wie unbemerkt sind sie vollbracht!
So klagen wir: nur, dass die Klage,
Uns selten darum weiser macht;
Nicht lehrt, dass diese kurze Frist
Zur Ewigkeit Erziehung ist.

Wie? würden wir nach eiteln Dingen,
Wovon oft der Genuss entehrt,
Und nicht vielmehr nach Schätzen ringen,
Die Motte nicht noch Rost verzehrt?
Nicht jenes Lebens Herrlichkeit
Mehr achten, als den Tand der Zeit?

Für mich entflieht sie nie vergebens!
Mich lehr der flüchtige Genuss
Der besten Freuden dieses Lebens,
Dass es ein Ende haben muss;
Und dass, des Himmels mich zu freun,
Mein Wandel himmlisch müsse sein.