Elisa von der Recke – Die Hoffnung naher Ewigkeit,

Die Hoffnung naher Ewigkeit,
Voll reiner Himmels Freuden,
Versüßt in dieser Pilgerzeit
Dem Christen alle Leiden:
Er blicket, trifft ein Kummer ihn,
Getrost nach seiner Heimat hin,
Wo keine Pein ihm folget.

Und selbst die Leiden, die uns hier
Noch immerfort umgeben,
Sind Mittel, unser Herz zu dir,
Erbarmer! zu erheben,
Zu dir, der sie zum besten lenkt,
Der dann auch huldvoll an uns denkt,
Wenn wir in Stillen weinen.

Ja du, du siehest unsern Schmerz,
Du zählest unsre Zähren:
Du stärkest das gebeugte Herz
Und wirst uns Trost gewahren.
Du schaust auch gnadenvoll auf mich,
Mein Gott! mein Gott! ich hoff‘ auf dich;
Du bist ein Fels der Deinen.

Soll ich in dieser Lebenszeit
Noch manche Trübsal leiden,
So harr ich in Gelassenheit.
Auf deines Himmels Freuden.
O die, die sind der Frommen Teil!
Dort schau‘ ich dich, o Gott, mein Heil!
Und segne jede Träne.