Ich bitt‘ Dich kindlich, Du heil’ger Geist,
Der Du mit Recht unser Meister heißt,
Dass Du unsrer Kleinen nicht wollst vergessen,
Die Dir zu Füßen bisher gesessen,
Du Kinderfreund!
Ich freu‘ mich Deiner gewalt’gen Kraft,
Die mehr, als Worte, bei Kindern schafft;
Die wird noch vollenden, was angefangen,
Und was wir Alle sehr verlangen,
Du Geist der Kraft!
Du hast mit dreierlei Volk zu tun:
Etliche, die noch im Tode ruh’n,
Und von keinem Glauben was wissen wollen.
Sag‘ uns, was wir damit machen sollen.
Wir wissen’s nicht.
Die andere Art hast Du gerührt,
Und Jesu Blut in ihr Herz geführt;
Nahe und gewaltig an Deiner Sonnen
Sind sie nicht anders, denn Wachs, zerronnen,
Und schmelzen noch.
Das dritte Häuflein, es ist nun Dein,
Und gehört völlig in die Gemein‘;
Die sind voll von Sehnsucht nach andern Seelen,
Wenn sie gleich selber noch manchmal fehlen.
O mach‘ sie ganz!
Nun, heil’ger Meister, der Gott von Art,
Der einst ein Gast in der Welt hie ward,
Dem Du alle Kinder pflegst zuzuführen,
Öffne Dir jetzt bei uns Tor und Türen!
Kehr‘ bei uns ein!
Mach‘ uns dem Kinde für uns zum Lohn;
Mach‘ uns zu Perlen in Seiner Kron‘;
Hilf, dass jedes Räumlein in unserm Hause
Sanft von belebender Heilsluft sause,
Von Geist und Feu’r!
(1738; aus dem Herzen gesungen.)