Zeller, Albert – So halte fest denn, was du hast

So halte fest denn, was du hast,
Halt aus in Treu und Glauben,
Und lasse keine Lust noch Last
Dir deine Seele rauben,
Die Seele, die Gott selbst geliebt,
Für die sein Sohn gestorben,
Für die er Kampf und Sieg geübt,
Das ewge Heil erworben!

Das ewge Heil, das ewge Gut,
Ein Brunnen ohn Versiegen,
Voll Lieb und Lust, voll Trost und Mut,
Voll himmlischem Vergnügen;
Ein Born von unerschöpfter Kraft,
Von unsichtbarer Stärke,
Der Geist und Leben in uns schafft
Zu jedem guten Werke!

Zerbrochen ist des Leidens Joch,
Der Ring, der uns gehalten;
Wir haben nicht und haben doch,
Sind jung, wenn wir veralten;
Es muss sich unter unsrer Hand
Gar Alles fröhlich machen;
Wir sind daheim im Pilgerstand,
Wir weinen und wir lachen.

Kommt Alle, die ihr seid beschwert,
0 kommet ohne Säumnis!
Teilt mit uns, was uns Gott beschert,
Das selige Geheimnis!
Es haltens immerdar bereit
Die allertreusten Hände:
Der Herr ist bei uns allezeit
Bis an der Welten Ende.

Er siehet uns, wir sehn ihn nicht;
Doch wenn die Herzen brennen,
Und wir vor seinem Angesicht
Den heilgen Namen nennen,
Dann wissen wir und glauben fest
Mit männlichem Vertrauen:
Er kommt ja bald und fröhlich lässt
Er uns sein Antlitz schauen;

Und mit ihm Alle, die er nahm
An seine Brust nach oben,
Und die befreit von Leid und Gram
Dort seine Größe loben.
Es ist ja nur Ein Gottesreich
Im Himmel und auf Erden,
Und jenen selgen Siegern gleich
Soll jeder von uns werden.

So halte fest denn, was du hast,
Halt aus in Treu und Glauben,
Und lasse keine Lust noch Last
Dir deine Krone rauben!
Die Arbeit ruft, es ruft der Streit,
Es rufen Lobgesänge;
Es wächst der Bau in Herrlichkeit,
Die Welt wird ihm zu enge.