Ach, wie so glücklich ist ein Herze,
Das seinen rechten Schatz erkennt,
Von keiner fremden Liebe brennt,
Entzogen von der Unruh Schmerze!
Seitdem ich so entzündet bin,
Hat Gott mein ganzes Herz dahin.
Ich schlaf‘, und muss im Herzen wachen;
Im Gehen find‘ ich lauter Ruh‘;
Ich weiß, was Jesus in mir tu‘,
Wenn ich für mich darf gar Nichts machen;
Ich denke stets an Ihn allein,
Er muss mein Wort und Schweigen sein.
Bei ihm scheint mir die Sonne helle,
Die Luft weht mir vom Paradies;
Die Frucht vom Lebensbaum, so süß,
Erschließt in mir die Lebensquelle;
Wohin ich sehe, find‘ ich Den,
Der mich lässt lauter Liebe seh’n.
Er lehret mich in Liebe handeln;
Kein Feind verklagt mich mehr in mir;
Ich bleibe freudig für und für,
Kann ruhig meine Straße wandeln,
Weil Er zu Gnaden mich gebracht
Und über mir als Hirte wacht.
Wie wohl wird mir’s nun immer geben!
Ich lebe nicht, Er lebt in mir;
Sein Bild ist’s, das Er stets allhier
In meinem Geist muss leuchten sehen;
Ich bin hinfort nicht selber Ich –
O Liebe, Du erfüllest mich!