Es ist der alte treue Gott
Auch mir getreu geblieben,
Und hat des bösen Feindes Rott,
Die Zweifel all vertrieben;
Er hat die schwere Missetat
Von meiner Brust genommen,
Ich darf in seiner großen Gnad
Hinwieder zu ihm kommen.
Er hat mit Blitz und Sturmeswehn
Als Richter sich bezeuget,
Und lässt mich wieder aufrecht gehn,
Nachdem er mich gebeuget.
Es fuhr sein Strahl durch Mark und Bein
In dunkeln Ungewittern;
Ich glaubt, es sollt mein letztes sein,
So musste ich erzittern.
Er helfe mir auch fürder aus
Trotz aller meiner Sünden,
Und lass in Finsternis und Graus
Sich stets als Vater finden.
Er war ja meine Zuversicht
Seit meinen jungen Tagen,
Mein Fels und Stab, mein Stern und Licht,
Mein Hoffen und mein Wagen.
Er hat ein wunderbares Kleid
An meinem Leib bereitet,
Und segnend mit Barmherzigkeit
Mich schon als Kind begleitet;
An seinem Mund und Auge hing
Mein seligstes Verlangen,
Und dennoch bin ich schwach, gering,
Oft in der Irr gegangen.
Ich geh einher in seiner Kraft,
In seiner Lieb und Wehre;
Früh trat ich in die Zeugenschaft
Von seiner heilgen Lehre;
Bin ich um lieb und Lust gebracht,
Es soll mich nimmer hindern,
Zu preisen seine Wundermacht
Der Welt und meinen Kindern.
Wer ist ihm gleich in aller Welt
Dem Höchsten und dem Einen?
Er will in seinem Bundeszelt
Mir stets aufs Neu erscheinen.
Als ihm in höchster Pein und Not
Laut meine Seufzer riefen,
Holt er zum Leben mich vom Tod
Selbst aus der Erde Tiefen.
Ich danke ihm mit Psalterspiel
Für alle seine Treue;
Ich singe zu der Harfe viel
Und sing ihm stets aufs Neue.
Es jauchzet ihm mein Herz und Mund,
Von ihm erlöst, erhalten,
Und dichtet ihm zu jeder Stund
Und preist sein heilges Walten.