Johann Franck – I. Advent.

Veni redemtor gentium.

Aus dem Lateinischen des h. Ambrosius.)

In seiner eignen Weise.
Oder: Von Adam her so lange Zeit.

1. Komm, Heiden- Heiland, Lösegeld,
Komm, schönste Lilie dieser Welt!
Lass abwärts flammen deinen Schein,
Denn so will Gott geboren sein.

2. Nicht von des Mannes Kraft und Lieb‘,
Ach nein, bloß durch des Geistes Trieb
Empfängt die keusche Jungfrau hier;
Es wohnt ein göttlich Heil in ihr.

3. O Wunder, das kein Mensch versteht,
Dass eine Jungfrau schwanger geht!
Der Leib wird schwer durch Gottes Kraft,
Doch unverletzt der Jungfrauschaft.

4. Komm an, dir steht der Keuschheit Thron
Schon offen, Jesu, Gottes Sohn,
Komm an, du zweigestammter Held,
Geh mutig durch dies Tal der Welt.

5. Du nahmest erdwärts Deinen Lauf
und stiegst auch wieder himmelauf,
Dein Abfahrt war zum Höllental,
Die Rückfahrt in den Sternensaal.

6. O höchster Fürst, dem Vater gleich,
Besieg‘ hier dieses Fleischesreich,
Denn unsres siechen Leibes Haft
Sehnt sich nach deiner Himmelskraft.

7. Es glänzet deiner Krippen Strahl,
Ein Licht leucht’t durch dies finstre Tal,
Es gibt die Nacht so hellen Schein,
Der da wird unverlöschlich sein.