Wem wollen wir, so lang‘ wir leben, gläuben?
Bei wessen Lehre nun und ewig bleiben?
Wem, Seele, sollst du Hut und Wache halten?
Dem Gott allein der vierundzwanzig Alten; (Offb. 4.)
Dem Gott und HErrn, in dessen heil’gen Wunden
Die Thomaschristen all‘ ihr Heil gefunden; (Joh. 20,27.)
Dem Meister, welchem, als Er ihn erleuchtet,
Nathanael sein ganzes Herz gebeichtet;
Dem Gottessohn, den jener Felsprophete, (Mtth. 16,16.)
Von Gott gelehrt, als Gottes Sohn erhöhte;
Dem Seher, der den Jüngern durch Sein Lehren
Daß Herz im Leibe wusste umzukehren,
Daß es entbrannte und doch nicht verbrannte,
Und Ihn durch lauter Lieblichkeit erkannte.
Dem, Seele, Dem gehörst du ganz alleine,
O Seele, kleines Wesen, aber Seine!
So lange Der sich Nichts will nehmen lassen,
So lange kannst du Ihn bei’m Arme fassen,
Und kannst die ganze Welt vergehen sehen
Und glauben: „Mir kann doch kein Leid geschehen!“