Blaul, Georg Friedrich – Ach! du Herr, wie lange!!

Mel. Warum sollt‘ ich mich denn grämen.

Mach dich auf, du Licht der Heiden,
Morgenstern,
Glanz vom Herrn,
Uns zu ihm zu leiten.
Dunkel ist’s um uns und bange
Rufen wir,
Herr, zu dir
Ach! du Herr, wie lange!

Ach wie lange nach dir sehnen
Wir uns schon,
Davids Sohn,
Unter Leid und Tränen!
Komm doch, komm, von allem Bösem,
Aller Qual
Uns einmal
Gänzlich zu erlösen!

Eiteln Götzen hingegeben
Ist der Sinn,
Ganz dahin
Christlich Tun und Leben.
Herr, aus solcher Knechtschaft Ketten
Wollest du
Uns zur Ruh‘
Unsre Seelen retten.

Erdensinn und heidnisch Leben
Treibe fern,
Dass wir gern
Dir uns ganz ergeben.
Stärkung, dass wir kräftig ringen,
Dir vereint
Jeden Feind
Unsres Heils bezwingen.

D’rum verzeuch nicht, zu erscheinen,
Starker Held
Zieh ins Feld,
Streite für die Deinen!
Ohne dich ist ja dem Leben
In der Zeit
Lauter Streit,
Doch kein Sieg gegeben.

Du nur hilfst uns überwinden
Alle Not;
Selbst der Tod
Wird uns freudig finden.
Jede Stunde mag er kommen,
Sind wir doch
Seinem Joch,
Herr, mit dir entnommen.