Mel. O du Liebe meiner Liebe.
Ach! wie oft hab‘ ich versprochen,
Dein zu sein in Freud‘ und Not,
Und wie oft mein Wort gebrochen,
Wenn Versuchung mir gedroht!
Saß, wie Petrus, oft am Feuer,
Deine Feinde fragten mich:
Bist nicht du auch sein Getreuer?
Da verleugnete ich dich.
Deine Lieb‘ ist unergründlich;
Weil sie mich noch nicht verstieß,
Ob ich gleich so oft und sündlich
Deine Fahne, Herr, verließ.
Wie ein einz’ger deiner Blicke
Petrum tief zu Tränen rührt,
Ach! so hast du mich zurücke
Mit demselben Blick geführt.
Wie in Petro wirke Reue,
Buße, die mich neu erhebt,
Meinen Glauben, meine Treue
Mehr als je zuvor belebt;
Das ich deinem Jünger gleiche,
Und ob alle Welt mir droht,
Ewig nicht mehr von dir weiche,
Nicht in Banden, nicht im Tod.
Deinen Diener mich zu nennen,
Dich den Herrn, mein höchstes Gut,
Mich verleugnen, dich bekennen,
Dazu gib mir Kraft und Mut,
Dass an jenem großen Tage,
Wo du kommst zum Weltgericht,
Nicht dein Donnerwort mir sage:
Weiche! dich erkenn‘ ich nicht!