Blaul, Georg Friedrich – Pilger und Bürger.

Immer bleib ich hier auf Erden.
Gast und Pilgrim nur vor dir,
Bürger deines Reichs zu werden,
Hilf du selbst, mein König, mir!
Hilf, o hilf, dass meine Seele
Nicht den Weg zu dir verfehle.

Immer bleibet hier auf Erden
Meine Wandrung schwer und steil,
Unter drückenden Beschwerden
Such‘ ich nach dem ew’gen Heil,
Und doch lässt so manch‘ Vergehen
Mich dies Heil nur ferne sehen.

Herr, auf dich nur steht mein Hoffen,
Ach! verlass nur du mich nicht!
Mit dir ist der Weg mir offen,
Und mein Fuß hat helles Licht,
O wie sollt ich dann ermüden,
Schmeck ich ja schon deinen Frieden!

Dieser Friede hilft mir täglich
überwinden jede Last,
Macht das Leben mir erträglich,
Ist des Pilgers einz’ge Rast.
Lass mir diese schönste Gabe
Lass sie, Herr, mir bis zum Grabe.

Und wenn endlich deinen müden
Pilger deine Stimme ruft,
O dann gib mir diesen Frieden
Mit in meine stille Gruft.
Sanfte Ruh gib nach der Plage
Bis zu deinem großen Tage.

Und wenn dieser Tag erscheint,
Öffne du des Pilgers Grab,
Dass ich, ganz mit dir vereint,
Eine Wohnung mit dir hab‘,
Bürger sei in deinem Reiche,
Ewig nicht mehr von dir weiche.