Herr, es rufen tausend Stimmen
Auf der Erd‘ nach Fried‘ und Ruh;
Warum sendest du nicht allen
Frieden, deinen Frieden, zu?
Warum lässest du sie rufen
Unaufhörlich unerhört?
Weil sie noch nicht ganz von Herzen
Mir allein sich zugekehrt.
Ach! wann wird die Stunde kommen,
Wo sie aller Angst und Pein
Endlich einmal doch entnommen,
Ganz im Frieden werden sein?
Wann wird diese fast verschwinden,
Die sie all so sehr beschwert?
„Wenn sie einst von ganzem Herzen
Mir allein sich zugekehrt.“
O nun kenn ich meine Plage,
Meine Unruh, meine Last,
Weiß, warum du deinen Frieden
Mir bisher entzogen hast.
Herr, aus deinem eignen Worte
Hast du dessen mich belehrt:
Weil ich nicht von ganzem Herzen
Dir allein mich zugekehrt.
Mir gleich irren tausend Brüder
In der Wüste taub und blind,
Noch ist einer kaum von tausend,
Herr, dein treu ergeb’nes Kind.
Ruf‘, o Herr, o rufe allen,
Dass ein jeder, der dich hört,
Endlich doch von ganzem Herzen
Werde, Gott, zu dir bekehrt.
Möchtest du auch mich bekehren,
O dann wär ich recht bekehrt,
Alle Last wär‘ mir genommen,
Die bisher mich so beschwert,
Friede, selger Gottesfriede
Wär‘ auf immer mir bescheert,
Wenn ich so von ganzem Herzen
Dir allein mich zugekehrt.
Mein‘ und aller Brüder Augen
Lenke, Herr, nach diesem Ziel,
Dass wir täglich mehr verachten
Dieser Erde täuschend Spiel,
Dich nur suchen auf dem Wege,
Den dein Sohn uns treu gelehrt,
Bis wir einst von ganzem Herzen
Alle und zu dir bekehrt.