Blaul, Georg Friedrich – Kommet her!

Mel. Ach bleib‘ mit deiner Gnade.

Mühselig und beladen
Komm‘ ich vor deinen Thron,
Du Brunnquell aller Gnaden,
Du teurer Gottessohn.

Mit Freundesstimm‘ und Blicken
Riefst du ja Allen zu:
Kommt, ich will euch erquicken,
Bei mir ist rechte Ruh‘.

Nach Ruh‘ steht mein Verlangen,
Drum wend‘ ich, Jesu, mich
Mit Zagen und mit Bangen
In meiner Not an dich.

Wohl kennst du meine Bürde,
Wohl weißt du, was mir fehlt,
Dir, treuer Seelenhirte,
Dir ist ja nichts verhehlt.

Doch wolle nicht verachten
Ein arm zerschlagen Herz,
O lass es nicht verschmachten
In seinem tiefen Schmerz!

Du kamst ja nicht, zu fluchen
Der irren Menschenschaar,
Du gingst nur aus, zu suchen.
Das, was verloren war.

Du hast auch mich gefunden;
Ich hab‘ dich oft gehört,
Sogar in solchen Stunden,
Wo mich die Welt betört.

Da klang dein freundlich Rufen
Herein in meine Nacht;
Zu deines Thrones Stufen
Hab‘ ich mich aufgemacht.

Die Welt hat mich betrogen
Bisher mit ihrem Schein,
Von dir mich abgezogen,
Jetzt bin ich wieder dein.

Nun sollen weder Leiden,
Noch Freuden dieser Zeit
Von dir mich wieder scheiden,
Dem ich mich neu geweiht.

Dein sanftes Joch zu tragen
Und deine leichte Last,
Das sei in künft’gen Tagen
Mir rechte Ruh‘ und Rast.