Wie herrlich ist des großen Namens Pracht,
Den Dir, o Herr, der Vater hat gegeben,
Als Du das Werk des Heils zu Stand gebracht!
Mir ist er Geist, Kraft, Seligkeit und Leben,
Sein bloßes Wort, kein Schall, vom Wind geweht,
Kein Buchstab, nur in Büchern eingeschrieben,
Davon man oft nur allzu flüchtig red’t; –
O nein! mir ist das Wesen selbst geblieben.
O Name du, der über alles ist!
Dich bet‘ ich an, Dir beug‘ ich Knie und Sinnen,
Dich ehrt und liebt mein Alles, Jesus Christ,
In Dir kann ich das höchste Gut gewinnen!
Du bist in mir ein ausgegoßnes Oel;
Des Geistes ganze Füde bat dein Wesen
Zum Priesterthum für die erstorb’ne Seel‘
Als König und Propheten auserlesen,
Und ganz gesalbt mit Freuden ohne Ziel,
Nicht tropfenweis, wie deine Reichsgenossen.
Drum hast Du, Haupt, auf deinen Leib so viel
Von dieser Kraft der Salbung ausgegossen,
Daß jedes Glied, in dem die Gabe bleibt,
Nicht mehr bedarf, daß es ein Andrer lehret,
Weil selbst dein Geist uns stets zur Quelle treibt,
Und zieht, und lehrt, und warnt, und Böses wehret.
Wie aber nun uns lehrt dein Geist und Sinn,
So ist es wahr, und nimmermehr erlogen;
Und wer Dir folgt, hat Alles zum Gewinn
Unmittelbar aus Deinem Quell gesogen.
Ach sanftes Oel, leucht‘ hell, und lindre mir
Und heile zu der Seele tiefen Schaden
Der Sünd und Schand‘! Es sind g’nug Wunden hier,
Und Dich, den Arzt, darf ja der Kranke laden!
Belebe mich mit deiner Menschheit Kraft,
Als reinem Oel; laß deine Salbung fließen,
Die milde, feine, stille Sinnen macht;
las mich im Geist Dein ewiglich genießen!