1) Nach dir, o Gott, verlanget mich,
Mein Gott, ich denk allein an dich;
Zieh mich nach dir, nach dir mich wend,
Und nimm mich auf in deine Händ.-
2) Die Sonnenblum folgt ihrer Sonn,
So folg ich dir, o meine Wonn;
Nur wünsch ich, daß ich könnte hier
von Sünden frei recht folgen dir.
3)Ach, ach, es hat die schwere Last
Der Sünden mich so fest umfaßt,
Daß meine schwache Seel nicht kann
Nach dir sich schwingen himmelan.
4) Ach wer wird mich befreien doch
Von diesem schweren Sündenjoch?
Mein Herz, das sehnet sich nach dir,
Befrei es bald, ach komm zu mir.
5) Es ist mein Will nach dir gericht,
Doch das Vollbringen mir gebricht;
Was ich nicht will, das thu ich doch,
Das macht, die Sünd beherrscht mich noch.
6) Ich laufe zwar, doch bin ich matt,
Ach, laß den Willen finden statt.
Erleichtre mir die schwere Last
Und laß mich sein von dir umfaßt.
7) Bedenke, daß ich bin dein Kind,
Drum tilge von mir meine Sünd,
Daß ich zu dir mit freiem Lauf
Mich könne schwingen himmelauf.
8) Vertilg die Welt mit ihrer Rott,
Die Macht des Satans mach zu Spott.
Den Schild des Glaubens mir verleih,
Mit deiner Gnade steh mir bei.
9) Nach dir, mein Gott, soll nun forthin
Gerichtet sein mein Herz und Sinn;
Ich eigne dich mir gänzlich zu
Und such in dir nun meine Ruh.
10) Hinweg, hinweg, du Lust der Welt,
Dir sag ich ab, mir nichts gefällt
Von deinem Thun, weil mir bekannt,
Daß du von Gott mich abgewandt.
11) Ach alles, was mich reißt von dir,
Mein liebster Gott, das treib von mir,
Bei dir, mein Gott bei dir allein
Hinfort soll meine Freude sein.