Was? Soll ein Christ sich fressen
Und nur sein leid ermessen
Nicht auff den herren sehn?
Den aus dem creutze schliessen,
Ohn welchen, wie wir wissen,
Kein unglück kan geschehn?
Ohn Gott vermag uns allen
Kein härchen zu entfallen,
Kein finger weh zu thun;
Er kann nicht mehr, als wachen
Für seiner heerde sachen,
Wie vormals, so auch nun.
Solt er es anders meinen,
Als gut mit uns, den seinen?
Das glaub ich ewig nicht;
In trübnus uns verlassen
Und unbarmhertzig hassen,
Ist wider seine pflicht.
Er weiß sich anzustellen,
Als stürtz er uns zur hellen
Und wer uns spinnenfeind;
Bleibt doch in allen nöthen,
Ja, möcht er uns auch tödten,
Der allerbeste freund.
Er kan mit tausent leiden
Sich so und so verkleiden
In wilder löwen haut,
Ist aber treu an sinnen
Und wird bey ihm von innen
Ein vaterhertz geschaut.
Mit unbekandten wegen
Ist er uns überlegen,
Sein rath kömpt uns nicht bey,
Doch bleibt sein weiser handel
Und unerforschter wandel
Von allem, tadel frey.
Er pflegt nur seinen frommen
So grausam vorzukommen,
Wer weiß es, was er sucht?
Er leitet uns zum guten
Und helt durch scharffe ruten
Uns in der kinderzucht.
Drumb, o betrübte seelen,
Schaut aus den trauer-hölen
Auf seines trostes liecht,
Dem, der euch hat gequählet
Und wund geschlagen, fählet
Es auch an hülffe nicht.
Bedenckt, was dort geschrieben,
Uns, die wir Gott recht lieben,
Nutzt alles crentz und pein,
Das leid muß, unsre wonne,
Der regen unsre sonne,
Der todt das leben seyn.