In jener letzten der Nächte, als ich am Ölberg gebetet,
War ich von Blutschweiß gerötet,
Goss ihn in Strömen für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Lass es die Engel dir sagen, wie viele Streiche und Wunden,
An eine Säule gebunden,
Schweigend ich litte für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Da ich als König verspottet, schmerzlich mit Dornen gekrönet,
Angespieen ward und verhöhnet,
Dacht ich nur immer an dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Schmählich zum Tode verdammet, hart mit der Kreuzlast beschweret,
Blutig vom Dornkranz versehret,
Schleppt ich zum Berg mich für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Dort an das Kreuzholz geheftet, Nägel in Armen und Beinen,
In einem Meere von Peinen
Wollte ich sterben für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Als jener Speer in der Seite weit mir das Herz hat gespalten,
Quoll draus mit Liebesgewalten
Wasser des Lebens für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Schau all die Striemen und Wunden, siehe nun, ob ich dich liebe,
Wenn mir kein Blutströpflein bliebe,
Das ich nicht hingab für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Himmel und Erde voll Schrecken haben den Schmerz mit empfunden,
Als in der letzten der Stunden
Ich bin verschieden für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Was blieb zu tun mir noch übrig, wenn ich aus Lieb ohne Schranken
Selber mich gab ohne Wanken,
Völlig mich hingab für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Nun ich zum Lösgeld am Kreuze für deine Schuld mich ergeben,
Will ich im ewigen Leben
Selber der Lohn sein für dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!
Dacht ich im Sterben noch deiner, werd ich im Himmel nicht minder,
Herrschend als Weltüberwinder,
Immer noch denken an dich.
Weh, und wer weiß, ob wohl je du auch nur denkest an mich!