Der Herr ist mein getreuer Hirt,
Mir wird kein Gutes fehlen!
Der Hüter, der nicht schläft noch irrt,
Kann mir nur Heil erwählen.
Er weidet mich auf grüner An,
Die Speise gibt vom Lebensthau
Des Geistes seiner Gnade.
- Er führet mich zum reinen Quell,
Der mein Gemüth beglücket,
Zum Wasser, welches frisch und hell
Den schwachen Muth erquicket.
Er leitet mich auf rechter Bahn,
Er nimmt sich meiner Wandrung an,
Um seines Namens willen.
- Und ob ich wall im finstern Thal,
Fürcht‘ ich doch keinen Schaden!
Sein Auge wachet überall,
Ich bin der Sorg‘ entladen.
Sein Stab und Stecken trösten mich,
Auf seine Treu und Macht kann ich
Gar ruhig mich verlassen.
- Du machst mir einen Tisch bereit
Im Auge meiner Feinde,
Verscheuchest Angst und Traurigkeit,
Sprichst freundlich zu dem Freunde.
Du salbst mein Haupt mit Oel, Du schenkst
Mir von den Becher ein, und lenkst
Zum Himmel hin mein Sehnen.
- Ja, Gutes und Barmherzigkeit
Wird lebenslang mir werden;
Ich bleib‘ im Haus des Herrn die Zeit,
Die ich noch leb‘ auf Erden!
Und ist des Lebens Wallfahrt aus,
Dann trägt mich in das Vaterhaus
Der Flügel treuer Liebe.