1.) Betgemeinde, heilge dich
Mit den heil’gen Öle!
Jesu Geist ergieße sich
Dir in Herz und Seele!
Lass den Mund,
Alle Stund‘
Vom Gebet und Flehen
Heilig übergehen.
2.) Heilige den heil’gen Brand,
Deines Geist’s Verlangen
Dem, der’s Blut an dich gewandt,
Heilig anzuhangen:
Heil’ger Rauch
Sei es auch,
Der zu Gott aufgehet,
Wenn dein Herze flehet.
3.) Das Gebet der frommen Schar,
Was sie fleht und bittet,
Das wird auf dem Rauchaltar
Vor Gott ausgeschüttet.
Und da ist
Jesus Christ
Priester und Versühner
Aller seiner Diener.
4.) Kann ein einiges Gebet
Einer gläub’gen Seelen,
Wenn’s zum Herzen Gottes geht,
Seines Zwecks nicht fehlen,
Was wird’s tun,
wenn sie nun
Alle Vor ihn treten
Und zusammen beten?
5.) Wenn die Heil’gen dort und hier,
Große mit den Kleinen,
Engel, Menschen mit Begier
Alle sich vereinen,
Und es geht
Ein Gebet
Aus von ihnen allen,
Wie muss das erschallen!
6.) O, der unerkannten Macht
Von der Heil’gen Beten,
Ohne das wird nichts vollbracht,
So in Freud‘ und Nöten.
Schritt für Schritt
Wirkt es mit,
wie zum Sieg der Freunde,
So zum End‘ der Feinde.
7.) O, so betet alle drauf!
Betet immer wieder!
Heil’ge Hände hebet auf,
Heiligt eure Glieder!
Heiliget
Das Gebet,
Das zu Gott sich schwinget,
Durch die Wolken dringet.
8.) Betet, dass die letzt Zeit
Wohl vorübergehe,
Dass man Christi Herrlichkeit
Offenbaret sehe.
Stimmet ein,
Insgemein,
Mit der Engel Sehnen
Nach dem Tag, dem schönen!
9.) Eure Bitten, die ihr tut
Zu Gott von der Erden,
Sollen eine heil’ge Glut
Des Altares werden.
Aber eu’r
Eignes Feu’r
Lasset weit von dannen,
Von der heil’gen Pfannen.
10.) Das Gebet hat Christi Gunst,
Wo man’s ernstlich übet.
Und das ist der Heil’gen Kunst:
Bitten, wie er’s liebet.
Das gescheh‘
Je und je,
Wie er’s vorgenommen
Auf sein endlich’s Kommen.
11.) Dies verlangen muss vorher
In der Seele glimmen,
So macht aus dem Bitten er
Donner, Blitz und Stimmen,
Die ergehn
Und geschehn,
Dass die Feinde beben
Und Gott Ehre geben.