vt quid domine recessisti longe.
HErr, warumb trittest du so ferr,
verbirgst dich zu erbarme?
Der gotloß vberhandt nimbt seer,
sich muß leyden der arme!
Der gotloß seyn mutwillen yebt
nach seym fürnemen, wie jm liebt,
Rhümbt sich des wie jn luste.
Vnd der yetzig sich selbs segnet
vnd lestert Got den Herre,
Weyl des gotlosen zorn fortgeht,
fragt er nach niemand mere,
All sein anschleg sind on Gott,
deyne gericht sind jm eyn spot,
er handelt trutzigklichen.
In seynem hertzen er da spricht:
mein Reich geth nit zu grunde,
Es wirdt nit haben not, er dicht,
vol fluches ist seyn munde,
Vnter seyner zung ist mühe, arbeyt,
sitzt auff der lawre alle zeyt,
Erwürgt die vnschuldigen.
Seine augen die haben acht
auff den ellenden hauffen,
Er lawrt im verborgen der nacht,
wie ein Löw thut der strauffen,
Auff das er den ellenden hetz
vnd zeucht jn darnach in sein netz,
Wenn er jn hat erhaschet.
Den armen er schlecht, felt vnd krümbt,
mit gwalt thut er jn pressen,
In seynem hertzen er sich rhümbt,
sam hab Got sein vergessen,
Des armen not gar alle sandt:
O Herr, stehe auff, erheb dein handt,
Vergiß nicht des ellenden!
Warumb lestert der gotloß Got
vnd spricht in seinem hertzen:
Du fragst nicht nach der armen noth
vnd schawst doch iamer, schmertzen,
Das man disr in dein hend geb auff,
das wirt auch thun der arme hauff,
Du bist der waysen helffer.
Den arm des gotlosen zerbrich
vnd such sein grimmen bösen,
So wirstu finden schnelligklich
nymmer seyn gotloß wesen.
Der Herr ist Küng ewigkleich,
on endt, ewig so werdt seyn reich,
Die heyden wern vmb kummen.
O herre Got, du hörest zu
der ellenden verlange,
Ir hertz schreyt zu dir spat vnd fru,
dein or merck auff ir gsange!
Dem armen waysen schaff du recht,
den der Tyrann lang hat durchächt
Mit freuel hie auff erden!