unbekannt – Nach dem Tisch zu singen.

SIngen wir auß hertzen grund,
loben Gott mit unserm mund,
Wie er seine güt an uns beweist,
so hat er uns auch gespeist,
Wie er Thier und Vögel ernert,
so hat er uns auch beschert,
welchs wir jetzundt haben verzert.

Loben wir jn als seine Knecht,
das sind wir jhm schuldig von recht,
Erkennen, wie er unns hat geliebt,
den Menschen auß genaden gibt,
Das er von bein, fleysch und von haut
artlich ist zusamen gebawt,
das er des tages liecht an schawt.

Als bald der mensch sein leben hat,
seine Kuchen vor ihm stat,
Inn dem leyb der Mutter sein
ist er zu gerichtet fein,
Aber es ist ein kleines kindt,
mangel doch an nirgent es findt,
biß es an die Welte kümpt.

Gott hat die Erden zugericht,
lest an narung mangeln nicht,
Berg und thal die macht er naß,
das dem Vieh auch wechst sein graß,
Auß der Erden Wein und Brodt
schaffet Gott und gibts jm satt,
das der Mensch sein leben hat.

Das Wasser das muß geben Visch,
die lest Gott tragen zu Tisch,
Eyer, von Vögelein gelegt,
werden junge drauß geheckt,
Müssen der Menschen speyse sein,
Hirschen, Bären, Rinder und Schwein
schaffet Gott und gibts allein.

Dancken wir sehr, bitten wir ihn,
das er gebe des Geistes sinn,
Das wir solches recht verstehn,
stets nach seynen geboten gehn,
Seinen Namen machen groß,
inn Christo on unterloß,
so singen wir recht das Gratias.

Amen.

Quelle