Aus den Worten Augustini.
Im Ton: Was mein Gott will, das gescheh rc.
HIlf mir, mein Gott, hilf, daß nach dir
von Herzen mich verlange,
Und ich dich suche mit Begier,
wann mir wird angst und bange!
Verleih, daß ich
mit Freuden dich
in meiner Angst bald finde,
Gib mir den Sinn
daß ich forthin
meid alle Schand und Sünde.
2. Hilf, daß ich stets mit Reu und Schmerz
mich deiner Gnad ergebe,
Hab täglich ein zerknirschte Herz,
in wahrer Buße lebe,
Vor dir erschein,
herzlich bewein
all meine Missethaten,
Die Hände fein
laß‘ milde sein,
dem Dürftigen zu rathen.
Die Lust des Fleisches dämpf in mir,
daß sie nicht überwinde;
Rechtschaffne Lieb und Lust zu dir
in meinem Herz’n anzünde;
Daß ich in Noth
bis in den Tod
dich und dein Wort bekenne,
Und mich kein Trutz
noch eigen Nutz
von deiner Wahrheit trenne.
Behüte mich vor Grimm und Zorn,
mein Herz mit Sanftmuth ziere.
Reiß aus den schnöden Hoffartsdorn,
zur Demuth mich anführe.
Was ich noch find
von alter Sünd,
durch deinen Geist ausfege.
Gib, daß allzeit
Trost, Fried und Freud
sich in mir Armen rege.
Den Glauben stärk, die Lieb erhalt,
die Hoffnung mache feste,
Daß ich von dir nicht wanke bald,
Beständigkeit ists beste.
Den Mund bewar,
daß nicht Gefahr
durch ihn mir werd erwecket.
Speis ab den Leib,
doch daß er bleib
von Geilheit unbeflecket.
Gib, daß ich treu und fleißig sei
in dem, was mir gebühret.
Laß durch Ehrgeiz und Heuchelei
mich werden nicht verführet.
Leichtfertigkeit,
Haß, Zank und Neid
laß in mir nicht verbleiben.
Verstockten Sinn
und Diebsgewinn
wollst du von mir abtreiben.
Hilf, daß ich folge treuem Rath,
von falscher Meinung trete:
Den Armen helfe mit der That,
für Freund und Feind stets bete;
Dien jedermann
so viel ich kann,
das Böse haß und meide,
Nach deinem Wort,
an allem Ort,
bis ich von dannen scheid.