Aus Taulero.
Im Ton: Auf meinen lieben Gott.
WO soll ich fliehen hin,
weil ich beschweret bin
Mit viel und großen Sünden?
wo kann ich Rettung finden?
Wann alle Welt herkäme,
mein Angst sie nicht wegnähme.
O JESU voller Gnad!
auf dein Gebot und Rath
Kommt mein betrübt Gemüthe
zu deiner großen Güte:
Laß du auf mein Gewißen
ein Gnadentröpflein fließen.
Ich, dein betrübtes Kind,
werf alle meine Sünd,
So viel ihr in mir stecken
und mich so heftig schrecken,
In deine tiefen Wunden,
da ich stets Heil gefunden.
Durch dein unschuldig Blut,
die schöne rothe Flut,
Wasch ab all meine Sünde,
mit Trost mein Herz verbinde,
Und ihr nicht mehr gedenke,
ins Meer sie tief versenke.
Du bist der, der mich tröst,
weil du mich selbst erlöst:
Was ich gesündigt habe
hast du verscharrt im Grabe,
Da hast du es verschloßen,
da wirds auch bleiben müßen.
Ist meine Bosheit groß,
so werd ich ihr doch los,
Wann ich dein Blut auffaße
und mich darauf verlaße:
Wer sich zu dir nur findet,
all Angst ihm bald verschwindet.
Mir mangelt zwar sehr viel,
doch was ich haben will,
Ist alles mir zu gute
erlangt mit deinem Blute:
Damit ich überwinde
Tod, Teufel, Höll und Sünde.
Und wenn des Satans Heer
mir ganz entgegen wär,
Darf ich doch nicht verzagen:
mit dir kann ich sie schlagen,
Dein Blut darf ich nur zeigen,
so muß ihr Trotz bald schweigen.
Dein Blut, der edle Saft,
hat solche Stärk und Kraft,
Daß auch ein Tröpflein kleine
die ganze Welt kann reine,
Ja gar aus Teufels Rachen
frei, los und selig machen.
Darum allein auf dich,
HERR Christ, verlaß ich mich.
Jetzt kann ich nicht verderben,
dein Reich muß ich ererben,
Denn du hast mirs erworben,
da du für mich gestorben.
Führ auch mein Herz und Sinn
durch deinen Geist dahin,
Daß ich mög alles meiden,
was mich und dich kann scheiden,
Und ich an deinem Leibe
ein Gliedmaß ewig bleibe.