LObt Got, jr Christen allen
in Teutscher Nation,
Zu Rom ist umbgefallen
die braut von Babylon!
Sie saß in hohen ehren
darzu in hohem preyß,
jr stul ist jr zerschmoltzen,
er war gebaut auff eyß.
Darauff hat sie gesessen,
gebrangt ein lange zeyt,
Niemandt dorfft dawider sprechen,
sie wz so hoch gefreit
Mit jren Deretalen
und starckem hoffgesind,
die haben uns können machen
mit sehenden augen blind,
Uns nit allein betrogen
umb sylber und das gold,
Gots wort damit entzogen,
wer möcht jr werden hold,
Den glauben gantz geschwigen,
hand geleret jr gesetz,
uns arme leut betrübet
mit unnützem geschwetz,
Geschryen und geruffen:
gebt all zum geystlichen stand!
Damit hand sie bekommen
vil Stet und grosse Land,
Gebaut an allen orten,
vil Orden auffgericht,
eim yeden ein sonderliche platten
und Hoffarb ausserdicht.
Dabey mag man sie kennen,
das sie gehörn an hoff,
Man darff jr nit vil nennen,
sie sein vor augen noch:
Der ein der rhumbt sein Orden,
der ander die Observantz,
seind all zu Narren worden,
kommen zur Braut on tantz.