Mel. Ich singe Dir mit Herz und Mund.
Der Herr bricht ein um Mitternacht;
Jetzt ist noch Alles still.
Wohl dem, der sich nun fertig macht,
Und Ihm begegnen will!
Er hat es uns zuvorgesagt
Und einen Tag bestellt:
Er kommt, wenn Niemand nach Ihm fragt,
Noch es für möglich hält.
Wie liegt die Welt so blind und todt!
Sie schläft in Sicherheit,
Und meint, des großen Tages Noth
Sei noch so fern und weit.
Sind eure Lampen rein und voll?
Brennt euer Glaubenslicht,
Wenn nun der Aufbruch kommen soll,
Daß uns kein Oel gebricht?
So wache denn, mein Herz und Sinn,
Und schlummre ja nicht mehr!
Blick täglich auf Sein Kommen hin,
Als ob es heute wär!
Der Tag der Rache nahet sich;
Der Herr kommt zum Gericht,
Du, meine Seele, schicke dich,
Steh, und verzage nicht!
Dein Theil und Heil ist schön und groß,
Steh auf! du hast es Macht.
Ergreif im Glauben du das Loos,
Das Gott dir zugedacht!
Der Herr bricht ein um Mitternacht;
Jetzt ist noch Alles still.
Wohl dem, der sich nun fertig macht
Und Ihm begegnen will!