Weisse, Michael – O Gott Vater, gebenedeyt in ewigkeyt

O Gott Vater, gebenedeyt in ewigkeyt
sih heut an durch deine barmhertzigkeyt,
Wie so vil Feind nach unsrem leben stehn
und sehr listig mit uns umbgehn.

Der böse Feind geht on unterlaß umb uns her,
brummet als ein grimmiger Löw und Beer,
Thut fleyt, das er uns lebendig verschling,
fellet inn jrrthumb und Todtsünd.

Wo er durch sich selbst an uns nichts schaffen kan,
so geht er und hetzet alle Welt an,
Das sie mit freuel deine gnad veracht
und sich mit grimm an dein volck macht.

So lest auch das fleysch unsrem geyste keine rhu,
sonder richtet jm vil ungemach zu,
Krieget mit jm und wil sein Herre sein
und der förchtet ewige pein.

Diesem Geyst, der mit dem Fleysche kempfft alle zeyt
und inn nöten umb beystandt zu dir schreyt,
Verleyh krafft, das er jm nicht unterlig,
sonder frey uberwind und sieg.

Unser feind ist Sathan, Fleysch, Welt und Antichrist,
wider welches giefft, grimm und arge list
Unser geyst tag und nacht zu streytten hat:
o thu jm beystandt, herre Gott.

O leg uns den thewren harnisch der warheyt an,
das wir sicher wandlen auff deiner ban!
Sterck uns im glauben, lieb und zuuersicht,
das uns nicht schad der bösewicht!

O Herr, laß dich milt und barmhertzig erfinden
und hilff, das wir herrschen allen sünden,
Dem bösen Feind und seinem gantzen heer,
deinem Namen zu lob und ehr.

Amen singen wir eintrechtig auß hertzen brunst;
o Vater, du wöllest auß lieb und gunst
Durch Jesum Christum, deinen lieben Son,
uns allzeyt hülff und beystandt thun.

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