SO last uns den leyb behalten
und Gott seiner Seelen walten,
Er allein wird sie versorgen
nach seinem Radt, uns verborgen
Do hoffen wir und vertrawen,
das wir uns noch werden schawen,
Wenn wir erstehn von der erden
und für Gericht tretten werden.
Nu schlaff, biß dir Gott und allen
seine Posaun lest erschallen,
Das offentlich werd gelesen,
was hie heymlich ist gewesen.
Gott helff uns, das wir alle gleich
jm glauben leben tugentreich,
Darnach frölich von hinnen gehn
und für seinem richtstul wolstehn. Amen.
Weiße, Michael – Nun lasst uns den Leib begraben (modernisiert)
1.) Nun lasst uns den Leib begraben
Und daran kein‘ Zweifel haben,
Er werd‘ am Jüngsten Tag aufsteh’n
Und unverweslich hervorgeh’n.
2.) Erd‘ ist er und von der Erden,
Wird auch zu Erd‘ wieder werden
Und von der Erd‘ wieder aufsteh’n,
Wenn Gott’s Posaune wird angeh’n.
3.) Sein‘ Seel‘ lebet ewig in Gott,
Der sie allhie‘ aus lauter Gnad‘
Von aller Sünd‘ und Missetat
Durch seinen Sohn erlöset hat.
4.) Sein Jammer, Trübsal und Elend
Ist kommen zu ei’m sel’gen End‘.
Er hat getragen Christi Joch,
Ist g’storben und lebet doch noch.
5.) Die Seel‘ lebet ohn‘ alle Klag‘,
Der Leib schläft bis an‘ Jüngsten Tag,
An welchem Gott ihn verklären
Und ewig Freud‘ wird gewähren.
6.) Hie‘ ist er in Angst gewesen,
Dort aber wird er genesen,
In ewiger Freud‘ und Wonne
Leuchten wie die helle Sonne.
7.) Nun lassen wir ihn hie‘ schlafen
Und geh’n all heim uns’re Straßen,
Schicken uns auch mit allem Fleiß,
Denn der Tod kommt uns gleicherweis.
8.) Das helf uns Christus, unser Trost,
Der uns durch sein Blut hat erlöst
Von’s Teufels G’walt und ew’ger Pein.
Ihm sei Lob, Preis und Ehr‘ allein!